Stiefkind ASD: Der „Allgemeine soziale Dienst“ der Bezirke wird entgegen den Beteuerungen des Senats von Jahr zu Jahr schlechter und nicht etwa besser ausgestattet. Das hat die familienpolitische Sprecherin der SPD, Carola Veit, errechnet.
Veit belegt das mit dem Verhältnis zwischen Stellen und zu Fällen: „Am 30.06.2005, am Ende des Sonderausschusses zum Tod der kleinen Jessica aus Jenfeld, gab es laut Auskunft des Senats 6.150 Fälle bei sogenannten ‚Hilfen zur Erziehung‘. Dafür standen den Bezirken knapp 266 Stellen zur Verfügung. Rechnerisch musste sich damals ein Mitarbeiter um 23,16 Kinder und Jugendliche kümmern.“
Weil das nach Meinung des Sonderausschusses nicht ausreichte, sollten die ASD besser ausgestattet werden. Es wurden auch einige Stellen bewilligt – aber die Fallzahl stieg viel stärker an. Veit: „2008 gab es 8.150 Fälle bei einem Stellen-Soll von 327,68. Das ergibt eine Fallzahl von 24,87 Kindern oder Jugendlichen pro Stelle und ist damit nicht besser, sondern schlechter!“
Hinzu kommt, so Veit, dass bei weitem nicht alle Stellen besetzt seien. Gründe dafür hatte Mitte-Bezirksamtsleiter Schreiber kürzlich bei „Schalthoff live“ genannt: Sehr anstrengende Arbeit, oft ungünstige Arbeitszeiten, sehr schlechte Bezahlung.