Eine vom Industrieverband in Auftrag gegebene Studie zur landseitigen Stromversorgung am Kreuzfahrtterminal hat ergeben: Handeln ist sehr wohl möglich. Die SPD-Fraktion sieht sich dadurch bestätigt.
In der Diskussion um die Stromversorgung großer Schiffe im Hamburger Hafen sieht sich die SPD-Bürgerschaftsfraktion durch die Initiative des Industrieverbands bestätigt. Dieser hatte zuvor eine Machbarkeitsstudie für eine landseitige Stromversorgung am Kreuzfahrtterminal Hafencity präsentiert. „Der Verband stützt unsere Auffassung, dass der Senat handeln muss, statt sich hinter Prüfaufträgen der Regierungskoalition zu verstecken“, sagte die SPD-Umweltpolitikerin Monika Schaal.
Das Argument, eine Landstromversorgung sei technisch nicht machbar, sei nun vom Tisch, sagte Schaal. Der Industrieverband mache mit seiner Studie nicht nur deutlich, dass eine Landstromversorgung möglich ist. Er zeige auch, was getan werden muss und welche Kosten entstehen.
„Ob die Benutzung einer so kostspieligen Anlage allein mit einem Anreizsystem sicher gestellt werden kann, muss sich zeigen. Fest steht: Die Zeit zum Experimentieren ist durch europarechtliche Vorgaben begrenzt. Sie sehen vor, dass Schiffe an Liegeplätzen ab 2010 keine Kraftstoffe mit einem Schwefelgehalt über 0,1 ppm mehr verwenden dürfen. Wenn das nicht sicher gestellt werden kann, sind die Schiffseigner auf eine Landstromversorgung angewiesen. Insofern muss der Bau der Landstromversorgung in der Hafencity zügig ausgeschrieben und dann gebaut werden“, sagte Schaal.
Es dürfe nicht sein, „dass man in den Wohn- und Geschäftshäusern der Hafencity nicht mehr die Fenster öffnen kann, weil das Atmen gesundheitsschädlich ist“, sagte die Abgeordnete abschließend. Auch interessant in diesem Zusammenhang: Der künftige Schulhof der Katharinenschule, ohnehin aus wirtschaftlichen Gründen auf das Gebäudedach verbannt, ist nur etwa 200 m (Luftlinie) von den Schiffs-Schloten entfernt.
Die SPD wird zum gesamten Komplex der Landstromversorgung einen Antrag in die Bürgerschaft einbringen.