Ladenöffnung: Gesetze nicht weiter aufweichen!

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat die Forderung aus der Handelskammer zurückgewiesen, die Bestimmungen des Ladenöffnungsgesetzes aufzuweichen. „Die Handelskammer blendet die Situation der im Einzelhandel Beschäftigten aus. Diese persönliche Situation und die daraus resultierende Qualität der Dienstleistung ist aber für den Handelsstandort Hamburg wichtiger, als die Kammer offenbar glaubt“, sagte SPD-Fraktionsvize Gesine Dräger. Sie mahnte, die persönlichen Belange der Beschäftigten nicht außer acht zu lassen.

Dräger verwies auf Gespräche mit Betriebsräten von Unternehmen in der Innenstadt. „Die Basis sieht es anders als Kammer und Verband. Sie hat uns berichtet, dass die Arbeitsbedingungen härter werden und dass insbesondere das Familienleben mehr und mehr zu leiden habe.“

Auch das vom Einzelhandelsverband gern traktierte Argument der Umsatzsteigerung bei längeren Öffnungszeiten werde von den Beschäftigten widerlegt: „Wenn der Laden am Sonntag offen ist, bleibt er am Montag leer. Diese Beobachtung machen diejenigen, die in der City an der Kasse stehen“, sagte Dräger. Die ins Feld geführte Befürchtung, Kunden könnten allein wegen eines Einkaufs aus Hamburg nach Berlin fahren, bezeichnete sie als „konstruiert“.

Dräger mahnte die Funktionäre in Kammern und Einzelhandel zur Besonnenheit. Die Forderung nach völliger Freigabe der Ladenöffnungszeiten sei maßlos. Der Einzelhandelsverband habe zuletzt „mit großem Einsatz für die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten am späten Abend getrommelt – und muss jetzt registrieren, dass immer mehr Geschäfte ihre Türen wieder früher schließen. Die Umsätze waren offenbar doch nicht so hoch, wie sie vom Verband prognostiziert worden waren“, sagte Dräger.

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