313 Störfälle in 25 Jahren – Sicherheit ist beim AKW Krümmel eher Glücksache. Seit beld zwei Jahren steht das Kraftwerk still. Nächsten Sonntag, am Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe, werden AtomkraftgegnerInnen für die endgültige Abschaltung des Pannenmeilers demonstrieren.
ROBIN WOOD-AktivistInnen werden zusammen mit vielen anderen norddeutschen AtomkraftgegnerInnen am Sonntag, den 26. April 2009, vor dem AKW Krümmel bei Geesthacht demonstrieren. 23 Jahre nach dem Super-GAU von Tschernobyl, unter dessen Folgen noch heute Hunderttausende Menschen in der Ukraine und in Weißrussland leiden, fordern sie die endgültige Stilllegung des Schrottmeilers und den Ausstieg aus der gefährlichen Atomenergie.
Das von Vattenfall und E.ON betriebene Atomkraftwerk Krümmel gehört – zusammen mit Brunsbüttel, Neckarwestheim und den beiden Reaktorblöcken in Biblis – zu den störanfälligsten Atomkraftwerken in Deutschland. Seit seiner Inbetriebnahme im September 1983 bis Ende September 2008 hat es dort insgesamt 313 Störfälle gegeben. Wiederholt musste das AKW Krümmel
monatelang außer Betrieb genommen werden. Nun steht es seit dem 28. Juni 2007 still. Damals war in einem Transformator direkt am Maschinengebäude des AKWs ein Feuer ausgebrochen. Die Abarbeitung der Folgen dieses Störfalls läuft noch immer.
Nur weil Krümmel seitdem abgeschaltet blieb, wurden weitere Untersuchungen vorgenommen. Erst dabei wurden zahlreiche Risse in Armaturen entdeckt und festgestellt, dass eine Vielzahl von Halterungen für Rohrleitungen fehlerhaft eingebaut worden waren. Das bestätigt auch Christian Küppers vom Ökoinstitut Darmstadt, Mitglied in der Strahlenschutzkommission und im Kerntechnischen Ausschuss.
Dass selbst gravierende Sicherheitsmängel nur zufällig entdeckt werden, ist kein Einzelfall. Bereits 1993 sind in den AKWs Brunsbüttel und Krümmel Risse in Rohrleitungen ebenfalls nur zufällig während eines außerplanmäßigen Stillstands entdeckt worden. Die Mängel waren so gravierend, dass beide Atommeiler daraufhin für über ein Jahr abgeschaltet werden mussten.
„Vattenfall und E.ON spielen russisches Roulette mit unserer Sicherheit“, sagt Dirk Seifert, Energiereferent bei ROBIN WOOD. „Über 300 Störfälle allein im AKW Krümmel und wiederholt nur durch Zufall entdeckte Mängel zeigen, wie unzureichend das Sicherheitskonzept in Krümmel ist. Krümmel ist eines der gefährlichsten AKWs in Deutschland und gehört für immer abgeschaltet.“
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Termine:
26. April, 14 Uhr vor dem AKW Krümmel: Kundgebung und Kulturprogramm
• Radtour ab 12.30 Uhr vom Alten Bahnhof Bergedorf / Neuer Weg (Frascatiplatz). 13.30 Uhr ab Geesthacht vor der Post bis vor das AKW Krümmel
• Eisenbahn-Sonderfahrt um 13.00 Uhr ab Alter Bahnhof Bergedorf über Boernsen – Escheburg – Geesthacht vor das AKW Krümmel! 5 EUR Sonderpreis