Rund 250 Beschäftigte von Gruner & Jahr nahmen heute an einer „kreativen Mittagspause“ vor dem Hamburger Verlagsgebäude am Baumwall teil.
Sie protestierten gegen die vom G+J-Vorstand eingeleiteten Personalsparmaßnahmen im Verlags- und Redaktionsbereich der Living-Gruppe (Schöner wohnen, Essen und Trinken und andere Titel). Dort werden nach Angaben der Gewerkschaft ver.di 25 Menschen gekündigt oder auf andere Weise aus dem Verlag gedrängt.
Seit Oktober 2008 haben bei G+J rund 350 Personen ihren Arbeitsplatz verloren. Thomas Thielemann von der ver.di-Betriebsgruppe sagte Qualitätsverlust voraus und zitierte Heribert Prantl: Die wirklich große Gefahr für den Journalismus gehe aus „von Verlegern, die ihn aus echten oder vermeintlichen Sparzwängen kaputtmachen, von Medienunternehmen, die den Journalismus auf den Altar des Anzeigen- und Werbemarktes legen“.
Die Betriebsratsvorsitzende Elke Zeißing verlas eine Solidaritätserklärung des Axel-Springer-Betriebsrats. Mit der „kreativen Mittagspause“ sei ein Zeichen des Widerstands gesetzt. Der Kahlschlag, der viele Verlage betreffe, könne nur dann gestoppt werden, wenn auch weiterhin mehr Beschäftigte ihren Unmut deutlich machen.
Weitere Proteste werden folgen.