CSSB (Interdisziplinäres Zentrum für Strukturelle Systembiologie) feiert Richtfest
Krankheitserreger sind unfassbar klein. Gleichzeitig sind sie eine große Bedrohung für unsere Gesundheit: AIDS, Tuberkulose, Ebola. Ständig fordern Mirkoben uns aufs Neue heraus. Wie sehen sie aus? Wie passen Sie sich an neue Umgebungen an? Wie tricksen sie unsere Zellen aus? Auf diese und weitere Fragen sucht das interdisziplinäre Forscherteam vom CSSB antworten. Damit ihnen ihre Arbeit noch besser gelingt, werden sie in Zukunft in einen Neubau am Forschungscampus Bahrenfeld (DESY-Gelände) einziehen.
Heute wurde das Richtfest für das Forschungsgebäude des Interdisziplinären Zentrums für Strukturelle Systembiologie (CSSB) gefeiert. Ein wichtiger Meilenstein. Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, Dr. Karl Eugen Huthmacher vom BMBF, Schleswig-Holsteins Forschungsministerin Kristin Alheit und DESY-Direktor Prof. Helmut Dosch feierten zusammen mit Gründungsdirektor Prof. Matthias Wilmanns und Vertretern der neun am CSSB beteiligten Forschungseinrichtungen.
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Das CSSB ist schon jetzt eine exzellente Forschungseinrichtung. Durch den Neubau werden die Rahmenbedingungen noch besser. Enger Austausch zwischen den vielen Disziplinen, kurze Wege und die Teilchenbeschleuniger von DESY direkt vor der Tür. Das sind alles Dinge, die die Infektions- und Immunitätsforschung weiter nach vorne bringen und zum weltweiten wissenschaftlichen Renommee der Metropolregion beitragen.“
Ab 2017 soll das CSSB in einem einzigartigen interdisziplinären Ansatz bakterielle und virale Infektionen erforschen. Dafür werden die neuartigen Lichtquellen bei DESY und die sogenannte Kryo-Elektronenmikroskopie im zukünftigen CSSB-Gebäude eingesetzt. Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Schleswig-Holsteins Forschungsministerin Kristin Alheit hoben in ihren Grußworten die wichtige und weitreichende Rolle hervor, die das CSSB beim Ausbau der wissenschaftlichen Kooperationen in Norddeutschland spielt. Der neue Forschungsbau kostet rund 52 Millionen Euro. Davon übernimmt der Bund rund 36,5 Millionen. Die Freie und Hansestadt Hamburg trägt 8,5 Millionen Euro.
Das CSSB schlägt eine Brücke zwischen Strukturbiologie und Systembiologie: Es kombiniert struktur- und molekularbiologische Methoden und bildgebende Verfahren mit systembiologischen Ansätzen, um grundlegende Mechanismen pathogener Prozesse zu entschlüsseln. Mit diesem Wissen sollen bessere Behandlungsmöglichkeiten gegen bakterielle und virale Krankheitserreger gefunden werden.
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Die Forscherinnen und Forscher des CSSB rücken Erregern mit völlig neuen Methoden zu Leibe. Die DESY-Lichtquellen wirken wie ‚Superlupen‘ – damit können die Erreger regelrecht durchleuchtet werden. Das gibt neue Informationen, die helfen können, Krankheiten wie AIDS, Tuberkulose und Ebola besser zu verstehen und zu bekämpfen.“
Das CSSB ist eine gemeinsame Initiative von neun Forschungseinrichtungen aus Norddeutschland: Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM), Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY, Europäisches Molekularbiologie Laboratorium (EMBL), Forschungszentrum Jülich (FZJ), Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für experimentelle Virologie (HPI), Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).