Die Hamburger Umweltbehörde soll nicht bereits während des laufenden Genehmigungsverfahrens einem vorzeitigen Baubeginn des Kohlekraftwerks Moorburg zustimmen! Das fordern Aktivisten der Greenpeace-Gruppe Hamburg.
Als Delegierte der vom Klimawandel betroffenen Generationen haben heute ein 14jähriger, ein 37jähriger und eine 63jährige Greenpeacerin in der Umweltbehörde ein an Ole von Beust und Umweltsenator Axel Gedaschko adressiertes Protestschreiben übergeben. Peter Lindlahr, Chef der Leitstelle Klimaschutz, hat es entgegengenommen. Anlass des Greenpeace-Protestes ist die kurzfristig erwartete Entscheidung über den vorzeitigen Baubeginn des geplanten Kohlekraftwerks Moorburg.
In dem Protestschreiben fordert die Greenpeace-Gruppe Hamburg die Umweltbehörde auf, nicht bereits während des laufenden Verfahrens einem vorzeitigen Baubeginn des Kohlekraftwerks Moorburg zuzustimmen. Die eindringliche Forderung der Aktivisten: Zuerst sollen die schwerwiegenden Einwände im anstehenden Hauptverfahren sorgfältig geprüft werden! Die Umweltschützer sehen erhebliche Zweifel an der Genehmigungsfähigkeit des klimaschädlichen Projektes vor allem bei den Auswirkungen der Kühlwasser-Einleitung in die Süderelbe.
„Durch einen vorzeitigen Baubeginn wird Vattenfall Fakten schaffen und so die Behörde im noch ausstehenden Verfahren unter Druck setzen“, so Rainer Zimmermann (37), Energieansprechpartner der Greenpeace-Gruppe Hamburg. „Wenn Ole von Beust und Axel Gedaschko es mit dem Klimaschutz ernst meinen, sollten sie dieses Spiel nicht mitspielen, sondern statt dessen alle rechtlichen und politischen Möglichkeiten nutzen, um diese Kohlendioxid-Schleuder zu verhindern.“
„Ich demonstriere hier für die Zukunft unserer Enkelkinder“, sagte Heidi Vogel (63 Jahre), Vertreterin der älteren Generation bei Greenpeace. „Sie werden 2050 wahrscheinlich mit massiven Folgen des Klimawandels – wie häufigen Hitzewellen und Elbhochwasser – zu kämpfen haben“.
Martin Helfrich (14J.), jugendlicher Delegierter der Greenpeace-Gruppe: „Kohle ist von gestern. Unsere Politiker sollten endlich auf klimafreundlichere Gaskraftwerke, erneuerbare Energien und Energieeinsparung setzen. Alternativen gibt es genug! Es geht um meine Zukunft!“
In einer Erklärung der Greenpeace-Gruppe heißt es:
Nach den Vattenfall-Plänen soll das Kohlekraftwerk mindestens bis 2050 in Betrieb bleiben. So lange würde es das Klima mit jährlich 8,5 Millionen Tonnen CO2 belasten. Etwa doppelt so viel wie die gesamten Hamburger Verkehrs-Emissionen. Mit dem erklärten Ziel von Bürgermeister Ole von Beust, Hamburg zu einem Vorreiter in Sachen Klimaschutz zu machen, sind diese Pläne nicht vereinbar.
Auch Hamburg muss seinen Beitrag dazu leisten, wenn wir das dringend notwendige Klimaschutzziel – Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 80 Prozent bis 2050 – erreichen wollen.