Kopfläuse jucken nicht

KOPF.jpegDie Hamburger Behörden lassen Tausende Eltern, Kinder und Lehrer mit dem Problem Kopfläuse im Stich – diesen Vorwurf erhebt der SPD-Bildungspolitiker Wilfried Buss. Er verweist auf die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage. Aus ihr geht hervor, dass der Senat zwar davon ausgeht, dass Kopflausbefall den Alltag in Schulen, Kindertageseinrichtungen und in den Familien erheblich beeinträchtigen kann.

„Bei Maßnahmen gegen die Läusepest halten sich die Behörden aber weitgehend zurück. Das Problem juckt sie offenbar nicht“, sagte Buss.

Der Senat erkläre in seiner Antwort unmissverständlich, dass das Auftreten von Kopfläusen über Juckreiz und Desinfektion hinaus negative Folgen für die Betroffenen hat. „Die betroffenen Personen sind – so lange sie von Kopfläusen befallen sind – vom Besuch der Schule oder der Kindertageseinrichtung ausgeschlossen“, heißt es in der Senatsantwort.

Die Folgen seien Unterrichtsdefizite und soziale Stigmatisierung, sagte Buss. Gleichzeitig und trotz dieser negativen Folgen gestehe der Senat ein, dass der Läusebefall bei Kindern und Jugendlichen in Schulen und Kindertageseinrichtungen statistisch nicht erfasst wird. „Die Verantwortlichen können also überhaupt nicht einschätzen, welche Größenordnung das Problem angenommen hat und ob es notwendig, ist, hier den bisherigen Kurs zu ändern“, sagte Buss.

So gebe es keine Angaben etwa darüber, wie oft Kinder und Jugendliche in Schulen und Kitas befallen waren oder in wie vielen Fällen in den letzten Jahren ein Amtsarzt in Schulen oder Kitas eingeschaltet worden ist.

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