In der bundesweiten Urabstimmung zum neuen Tarifergebnis im Sozial- und Erziehungsdienst, haben sich 57,2 Prozent der ver.di Mitglieder für eine Annahme ausgesprochen. Damit werden Beschäftigte u.a. in den Kindertagesstätten, dem Allgemeinen Sozialen Dienst und der Behindertenhilfe durch eine neue Entgeltstruktur aufgewertet.
Für Hamburg gilt dieses Tarifergebnis noch nicht, da hier ein eigenständiger Tarifvertrag zwischen ver.di und der Arbeitsrechtlichen Vereinigung (AVH) im Sozial- und Erziehungsdienst besteht.
ver.di fordert nun in Hamburg bei der nächsten Tarifverhandlung am Donnerstag, den 05. November 2015, das Bundesergebnis auf die Hansestadt zu übertragen.
In Hamburg erhalten Erzieherinnen und Erzieher in den Kindertagesstätten mittlerweile in der Endstufe der Tariftabelle über 500 Euro weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in vergleichbaren Großstädten.
Auch die Beschäftigten des Hauswirtschaftsbereiches des größten Hamburger Kitaanbieters „Elbkinder“, der in eine Servicegesellschaft ausgegliedert wurde, erhalten deutlich weniger Lohn als ihre Kolleginnen in anderen Bundesländern. Am heutigen Donnerstag haben 200 von ihnen für eine Tariferhöhung um monatlich 250 Euro gestreikt. Das würde eine Anhebung des Stundenlohnes einer Hausarbeiterin von 9,97 Euro auf 11,28 Euro bedeuten.
„Wir werden nicht akzeptieren, dass die Beschäftigten in den Hamburger Kitas und den sozialen Einrichtungen dauerhaft von der Aufwertung abgehängt werden“, sagt Hilke Stein, Fachbereichsleiterin für Gesundheit und Soziales bei ver.di Hamburg. „Die Arbeitgeber haben es nun in der Hand weitere Streiks in Hamburg zu vermeiden, indem sie die Aufwertung auch hier nachvollziehen.“
Stein weiter: „Tag für Tag wird von den Kolleginnen und Kollegen verantwortungsvolle Qualitätsarbeit erwartet, die diese auch mit hohem Engagement erbringen. Dies verdient auch die Wertschätzung in Euro und Cent und nicht nur in warmen Worten.“