Anlässlich der UKE-Studie zur Vernachlässigung von Kindern in Hamburg, fordert die GAL-Fraktion verstärkte Anstrengungen im Kinderschutz.
Christiane Blömeke, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion: „Die Zahlen sind alarmierend. Sie machen vor allem deutlich, dass wir in der Frage der verbindlichen Vorsorgeuntersuchungen schnell eine landesgesetzliche Lösung brauchen. Anstatt auf eine Bundesratsinitiative mit ungewissem Ausgang zu setzen, sollte der Senat den Hamburger Kinderärzten durch ein Landesgesetz endlich Rechtssicherheit geben.“
Auf Kritik der GAL-Abgeordneten stößt auch die Tatsache, dass wichtige Empfehlungen des Sonderausschusses Jessica bis heute nicht umgesetzt sind. Eine hamburgweite Überprüfung und Anpassung der Planstellen beim Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) sind genauso wenig erfolgt wie die Ausweitung der aufsuchenden Sozialarbeit oder der Ausbau niedrigschwelliger Beratungsangebote. Im Gegenteil: Die erfolgreiche stadtteilorientierte Zusammenarbeit von Familienhebammen und Sozialpädagogen in den Kinder- und Familienzentren ist wegen veränderter Abrechnungsmodalitäten der Krankenkassen bedroht.
Christiane Blömeke: „Kinderschutz muss endlich Priorität haben. Wir brauchen ein Netzwerk Kindeswohl, das mit Säuglingserstbesuchen beginnt und durch verbindliche Vorsorgeuntersuchungen und aufsuchende Beratung in den Familien fortgesetzt wird.“