Sie helfen bei der Suche nach einem Krippenplatz, begleiten Mütter mit ihrem Neugeborenen zum Kinderarzt, unterstützen Familien im Haushalt. Die ehrenamtlichen Familienpaten des Deutschen Kinderschutzbundes stehen Eltern mit Babys und Kleinkindern bei Alltagsproblemen zur Seite.
Seit einem Jahr sind ehrenamtliche Familienpaten des Deutschen Kinderschutzbundes, Landesverband Hamburg e.V., im Rahmen der Kampagne „Starke Familien – Gesunde Kinder“ im Bereich der Frühen Hilfen in der Familie im Einsatz.
Der Geschäftsführer des Hamburger Kinderschutzbundes, Uwe Hinrichs, zieht zum einjährigen Bestehen eine positive Bilanz: „Das Projekt Familienpaten steht für eine schnelle und unbürokratische Unterstützung von Eltern in Überlastungs-Situationen. Die Paten helfen und begleiten Familien, die mit mehreren Belastungen gleichzeitig zu kämpfen haben.“
Tiefgreifende familiäre Umbruchsituationen durch die Geburt eines Kindes, Partnerschafts-konflikte, soziale Isolation, enger Wohnraum, Arbeitslosigkeit und der Kampf gegen Armut, bilden Risikofaktoren, so Hinrichs, die schnell zu einer vorübergehenden Notsituation führen und für Eltern und Kinder krisenhafte Folgen haben können. „Hier sind unsere Paten verständnisvolle Bezugspersonen, die respektvoll die Potentiale der Familie fördern und stärken, ohne ihnen Verantwortung abzunehmen oder sie mit Schuldzuweisungen zu belasten.“
Als vorrangige Aufgaben der ehrenamtlichen Familienpaten nennt Hinrichs: Zeit zu haben, Mut zu machen, praktische Hilfe in Belastungssituationen anzubieten, zur Überwindung sozialer Isolation beizutragen und Anregungen für die Erziehung und Versorgung der Kinder zu geben.
Das kann die Begleitung zu den Früherkennungsuntersuchungen sein, Unterstützung im Umgang mit Ämtern und Behörden, Beratung in der Haushaltsführung und beim Umgang mit Geld, Hilfe beim Aufbau eines sozialen Netzes, aber auch kreative Anstöße für den Alltag – wie Basteln, Malen, Schwimmen und andere Freizeitaktivitäten.
Der Bedarf an Familienpaten ist groß. Verstärkt gehen Anfragen von Familien in Not und von Kooperationspartnern ein, die Hilfe vor Ort organisieren. Deshalb soll das Projekt jetzt erwei-tert werden.
Der Deutsche Kinderschutzbund in Hamburg sucht dringend interessierte und engagierte Hamburger Bürgerinnen und Bürger, die sich in einer 12-wöchigen Schulung und späterer Praxisbegleitung von erfahrenen Pädagogen intensiv auf den Einsatz vorbereiten lassen wollen. „Wichtige Voraussetzung für diese besondere Art der Nachbarschaftshilfe ohne di-rekte Gegenleistung“, sagt Stefanie Neveling vom Hamburger Kinderschutzbund „ sind Of-fenheit im Umgang mit anderen Menschen, Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Lebens-lagen, Humor und Neugier- und vor allem die eigene Lebenserfahrung.“
Das Familienpaten-Projekt wird am Stand des Deutschen Kinderschutzbundes, Landesver-band Hamburg, im Börsensaal 3, Stand-Nr. 41, auf der 9. Hamburger Freiwilligenbörse AK-TIVOLI vorgestellt, die am 20. Januar von 11.00 bis 17.00 Uhr in den Börsensälen der Han-delskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, stattfindet