Rund 300 IG Metall Mitglieder und Funktionäre aus dem Hamburger Kfz-Handwerk bekräftigten heute auf einer Aktionskonferenz ihre Forderungen nach einem Erhalt der Flächentarifverträge in ihrer Branche. Gleichzeitig forderten sie eine Erhöhung der Entgelte um fünf Prozent.
„Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation im Kfz-Handwerk brauchen die Beschäftigten eine spürbare Entgelterhöhung,“ sagte Friedhelm Ahrens, Verhandlungsführer der IG Metall Hamburg, heute in Hamburg. Zudem müsse der gekündigte Manteltarifvertrag, der insbesondere die Arbeitszeit, den Urlaub oder auch die Zuschläge regelt, wieder in Kraft gesetzt werden. „Die Situation der Branche wird nicht besser, wenn man die Arbeits- und Entgeltbedingungen der Arbeitnehmer verschlechtert. Diesen wirtschaftspolitischen Trugschluss lassen wir nicht zu.“
Das geschäftsführende Vorstandsmitglied der IG Metall, Wolfgang Rhode, machte vor den Handwerkern deutlich, dass die gesamte IG Metall hinter ihnen stehe. „Mit Verschlechterungen tariflicher Standards wird aus einer Absatzflaute keine Hochkonjunktur. Rabattschlachten dürfen nicht mit dem sauer verdienten Einkommen der Arbeitnehmer finanziert werden!“
Die IG Metall werde es nicht zulassen, dass sich die Arbeitgeber einfach aus der Tarifbindung verabschieden. „Das Kfz-Handwerk wird als billiger Jakob keine Perspektive haben. Mit Dumpinglöhnen sind dringend benötigte Fachkräfte nicht zu haben. Die Arbeitgeber gefährden durch ihre verantwortungslose Tarifpolitik Arbeitsplätze und den Fortbestand ihrer Betriebe.“
Hintergrund
Im Juni 2007 kündigten die Arbeitgeber des Kfz-Handwerks in Hamburg und Schleswig-Holstein die bestehenden Manteltarifverträge in Hamburg zum 31.12.2007 und in Schleswig-Holstein zum 30.06.2008. Während die Hamburger Arbeitgeber fordern, die wöchentliche Arbeitszeit auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich auszuweiten, Mehrarbeit bis zu 45 Stunden ohne Zuschläge zuzulassen, sowie weitere massive Verschlechterungen der Tarifbedingungen verlangen, haben die Schleswig-Holsteiner Arbeitgeber offiziell bisher keine Forderungen erhoben. Es wurde allerdings deutlich, dass auch sie Verschlechterungen für die Beschäftigten durchsetzen wollen. Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte um 5 Prozent für zwölf Monate.