„Eine Zukunft für Osdorfs erste Schule“ – so lautete ein Antrag der SPD-Fraktion Altona in der März-Bezirksversammlung, in der sie sich für den Erhalt und eine Umnutzung des alten Schulgebäudes am Rugenbarg 39 in Osdorf aussprach. Nachdem der Schulunterricht über Jahre in Schulkaten stattgefunden hatte, erhielt Osdorf im Jahr 1878 mit diesem Gebäude seine erste „richtige“ Schule. Lange Zeit wurde das Gebäude, das in der Osdorfer Chronik als „Urzelle aller Osdorfer Schulen“ bezeichnet wurde, als Schule genutzt, ehe später die Ortsdienststelle dort einzog. Jetzt wird das Haus abgerissen.
„Dieses Gebäude ist ein Identifikationspunkt des alten Dorfes Osdorf und muss auf jeden Fall erhalten werden“, so Thomas Adrian, SPD-Fraktionsvorsitzender, als Erläuterung zu dem Antrag im vergangenen März, „wir werden das Bezirksamt dazu anhalten, Gespräche mit dem Eigentümer zu führen und über Alternativen zur Nutzung des Gebäudes nachzudenken, beispielsweise für Wohnprojekte, Gastronomie oder Büros. Mindestens der Gebäudeteil aus dem 19. Jahrhundert muss erhalten bleiben „.
Jetzt scheint es aber eher „Keine Zukunft für Osdorfs erste Schule“ zu lauten, denn der Antrag der SPD wurde von der Schwarz-Grünen Koalition abgelehnt, der Abriss des alten Schulgebäudes ist beschlossen.
„Das ist ein Skandal“, so Thomas Adrian, „damit muss Osdorf erneut den Verlust eines historischen Gebäudes hinnehmen, um den von CDU und GAL favorisierten Einheitswohnungsbau gerecht zu werden. Diese Entscheidung ist vor allem auch unverständlich, da das Bezirksamt schon in Gesprächen mit Politik und Eigentümer signalisiert hatte, sich für den Erhalt und die Umnutzung der alten Osdorfer Schule einzusetzen.“ Adrian weiter: „Genauso wie beim nahegelegenen Landpflegeheim hätte man auch hier Wohnungen in einem historischen Gebäude schaffen können, aber kulturhistorische Belange und Stadtteilgeschichte scheinen die Schwarz-Grüne Koalition nicht weiter zu interessieren