Jugendberufsagentur Wandsbek eröffnet

Die Jugendberufsagentur Hamburg unterstützt seit dem 4. November auch in Hamburg-Wandsbek junge Menschen unter 25 Jahren bei allen Fragen rund um die schulische und berufliche Ausbildung, die Berufs- und Studienwahl, den Einstieg in den Beruf oder bei persönlichen Problemen. Hier finden sie passgenaue Beratung und Hilfe gebündelt unter einem Dach. Beim Übergang von der Schule in den Beruf wurden in diesem Jahr junge Schulabgängerinnen und Schulabgänger aus der Sekundarstufe I der Stadtteilschulen erstmals systematisch durch die Jugendberufsagentur begleitet.

Schulsenator Ties Rabe: „Mit der Jugendberufsagentur hat Hamburg ein überzeugendes Konzept entwickelt, um junge Menschen verlässlich an der für sie entscheidenden Schnittstelle von der Schule in den Beruf zu unterstützen. In diesem Jahr fanden bereits Mitte September fast 39 Prozent der Schulabgängerinnen und -abgänger aus Stadtteilschulen nach der Klasse 10 einen Ausbildungsplatz. Das zeigt, dass die frühzeitige und systematische Begleitung der Jugendlichen erste Früchte trägt. Durch die konsequente Einbindung der schulischen Ebene in der Jugendberufsagentur und den Ausbau der Berufs- und Studienorientierung an den Stadtteilschulen wollen wir dies weiter verbessern.“

„Jugend, Schule, Berufseinstieg stehen im engen Bezug zu Demografie, Fachkräftebedarf aber auch Altersarmut. Daher ist die Jugendberufsagentur für mich eine unerlässliche Anlaufstelle, um Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei ihrer Berufswahl tatkräftig zu unterstützen. Ziel aller Akteure muss es sein, jedem einzelnen einen den persönlichen Stärken und Schwächen entsprechenden Berufseinstieg zu ermöglichen“, betont Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamburg. „Der Jugendberufsagentur Wandsbek stehen schon heute über 900 Ausbildungsstellen von regionalen Unternehmen für 2014 zur Verfügung. Sie erfüllt daher auch eine ganz wichtige Brückenfunktion in den heimischen Ausbildungsmarkt.“

Friedhelm Siepe, Geschäftsführer von Jobcenter team.arbeit.hamburg, betont: „Mit Einrichtung der Jugendberufsagentur in Hamburg ist es gelungen, alle Beteiligten in ein Boot zu holen, die Jugendlichen Unterstützung beim Wechsel von der Schule in den Beruf anbieten können. Die Unterstützungsbedarfe der Jugendlichen sind dabei ebenso unterschiedlich wie vielschichtig. Aber eines haben alle gemeinsam: Eine solide berufliche Qualifikation ist der sicherste Weg, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Denn: wer beruflich integriert ist, der hat gute Chancen auf ein selbstbestimmtes sowie wirtschaftlich und sozial abgesichertes Leben. Und das wollen wir – niemand soll verloren gehen!“.

Thomas Ritzenhoff, Bezirksamtsleiter in Wandsbek freut sich: „Das Konzept der Jugendberufsagentur stellt für Wandsbek als einwohnerstärksten Bezirk eine große Bereicherung dar: Ein Großteil von Hamburgs Schulabgängerinnen und Schulabgängern kommt aus unserem Bezirk. Diese und natürlich auch alle anderen jungen Wandsbekerinnen und Wandsbeker optimal beim Berufseinstieg zu fördern, liegt mir sehr am Herzen. Mit der neuen Jugendberufsagentur Wandsbek wird das gelingen!“

Schulsenator Ties Rabe präsentierte anlässlich der Eröffnung der Jugendberufsagentur Wandsbek gleichzeitig die Zahlen für den Übergang nach der Schule. Senator Rabe: „Kein Jugendlicher darf nach der Schule verloren gehen, alle sollen eine Anschlussperspektive bekommen. Deshalb werden seit 2012 alle Schulabgänger sorgfältig beraten und begleitet.“

Die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer der Abgangsklasse 10 an Stadteilschulen oder 9 an Förderschulen unterstützten in Zusammenarbeit mit der Jugendberufsagentur die Schülerinnen und Schüler beim Übergang von der Schule: Sie erfragten die jeweiligen Anschlüsse der Jugendlichen, ließen sich diese dokumentieren und veranlassten bei Bedarf passgenaue Unterstützungsangebote. Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die noch keinen verlässlichen Anschluss z.B. in Ausbildung oder weiterführende Schulen hatten, wurden durch die Lehrkräfte der für sie zuständigen berufsbildenden Schule und durch Beraterinnen und Berater der Jugendberufsagentur individuell beraten. Auch nicht mehr schulpflichtige Schulabgängerinnen und Schulabgänger erhielten Beratungsangebote der JBA.

Erstmalig verließen Schülerinnen und Schüler grundsätzlich erst nach Klasse 10 die Stadtteilschule (in Förderschulen nach Klasse 9) und nicht, wie im Vorjahr, nach den Klassen 9 oder 10. Dies hat zur Folge, dass der Verbleib „lediglich“ für 7.956 Jugendliche und nicht wie im Vorjahr für 10.350 Schülerinnen und Schüler gesichert werden musste. Von diesen 7.956 Jugendlichen entschieden sich 4.225 (ca. 53 Prozent) für einen weiterführenden Schulbesuch. 3.731 Schülerinnen und Schüler gingen von der Schule ab.

In diesem Jahr hatten bereits Mitte September 38,7 Prozent (1.443 gesamt) der Schulabgänger einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen, davon 23,3 Prozent betrieblich (868), 13,2 Prozent an einer vollqualifizierenden Berufsfachschule (492), rund 1,7 Prozent in Berufsqualifizierung im Hamburger Ausbildungsmodell (66) und rund 0,5 Prozent außerbetrieblich (17). Das zeigt, dass eine systematische und frühzeitige Begleitung der Jugendlichen beim Übergang von der Schule in den Beruf erste Früchte trägt. Schulabgängerinnen und Schulabgänger haben in diesem Jahr frühzeitiger eine verlässliche Berufswahlentscheidung getroffen und einen Ausbildungsplatz gefunden. Im Vergleich hierzu hatten im Vorjahr Anfang September erst rund 25 Prozent der Schulabgänger eine Ausbildung begonnen (Stichtag 4. September 2012, 1.338 gesamt). Insgesamt ist der Übergang in Ausbildung im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen (plus 105), obwohl ca. 1.500 Schulabgänger weniger aus den Stadtteilschulen auf den Ausbildungsmarkt wechselten.

1.455 Jugendliche (ca. 39 Prozent der Schulabgänger ohne Ausbildungsplatz) werden im Rahmen der dualisierten Ausbildungsvorbereitung (AV) individuell beruflich orientiert. Dabei arbeiten und lernen die Jugendlichen in Betrieben der Wirtschaft und in berufsbildenden Schulen, mit dem Ziel zügig (auch unterjährig) in eine berufliche Ausbildung eintreten zu können. 1.351 Jugendliche besuchen AV an einer staatlichen berufsbildenden Schule. 104 Jugendliche besuchen eine Produktionsschule in freier Trägerschaft. Rund 21 Prozent der Anfängerinnen und Anfänger der Ausbildungsvorbereitung kommen aus einer Förderschule (303).

Die diesjährige Übergangsbegleitung der Schulabgängerinnen und Schulabgänger konnte sicherstellen, dass der Verbleib aller Jugendlichen bekannt ist und die Beratung und Unterstützung gezielt dort angeboten werden kann, wo sie gebraucht wird. 35 Jugendliche, die noch schulpflichtig sind, befanden sich zum Stichtag 15. September 2013 in aufsuchender Beratung der Jugendberufsagentur. 220 junge Menschen, die nicht mehr schulpflichtig sind und noch keine Anschlussperspektive hatten, erhielten Beratungsangebote der Jugendberufsagentur.

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