Internationaler Frauentag am 8. März

Arbeitsbedingungen für Frauen verbessern, statt Fachkräftemangel bejammern!

In Deutschland sind immer mehr Frauen berufstätig. „Das ist erfreulich. Frauen und Gewerkschaften haben hart dafür gekämpft“, sagt Katja Karger, Vorsitzende des DGB Hamburg. „Aber auch im Jahre 2014 erhalten Frauen und Männer für gleichwertige Arbeit immer noch nicht das gleiche Geld“, bemängelt Karger. „Ich finde es unfassbar, dass wir über 100 Jahre nach der Einführung des Weltfrauentags immer noch die mangelnde Gleichberechtigung anprangern müssen“.

Ausgerechnet die Jobs von Frauen seien häufig extrem belastend: Arbeitsverdichtung, Minijobs, Schichtdienste, unbezahlte Überstunden, Doppelbelastung und eine schlechte Bezahlung sind keine Seltenheit. Das betrifft ganz besonders die Gesundheits- und Erziehungsberufe, die immer noch als „weibliche Berufe“ gelten. „Die Arbeitsbedingungen für Frauen müssen dringend verbessert werden, statt den Fachkräftemangel zu bejammern“, so Karger. Frauen sind hervorragend ausgebildet und beruflich engagiert – würden ihre Arbeitsbedingungen verbessert, gäbe es keinen Fachkräftemangel.

Zudem seien viele Frauen – unfreiwillig – in Teilzeit beschäftigt. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten steige stetig an, während Vollzeitarbeitsplätze abgebaut würden. Im Alter reiche dann die Rente nicht. Von den erwerbstätigen Frauen in Hamburg arbeiten 60 Prozent in Vollzeit und 40 Prozent in Teilzeit. Männer dagegen sind in Hamburg nur mit elf Prozent in Teilzeitstellen zu finden. „Wir setzen uns für einen Rechtsanspruch auf die Rückkehr aus Teilzeit in die Vollbeschäftigung ein“, sagt Karger. „Gleichzeitig brauchen wir eine Debatte über menschenfreundliche Arbeitszeiten, denn das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Leben wird immer wichtiger – für Männer und Frauen.“

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