Die Polizeiliche Kriminalstatistik für das 1. Halbjahr 2007 ergibt für den Bezirk Harburg einen Anstieg der Straftaten insgesamt um 1,8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit fällt der Anstieg der Kriminalität insgesamt geringer aus als im Hamburger Durchschnitt (3,8%).
Doch bei den „gefährlichen und schweren Körperverletzungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen“ – also alle Körperverletzungen im öffentlichen Raum – ergibt sich in Harburg ein dramatischer Anstieg von 35,9%. Dieser Anstieg liegt deutlich über der auch schon enormen Steigerung in Hamburg insgesamt von 19,7%.
Die Harburger Bürgerschaftsabgeordnete Sabine Boeddinghaus (SPD) sagt dazu: „Diese Zunahme der schweren Körperverletzungen ist wirklich besorgniserregend. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre nicht nur fort, er verschlimmert sich sogar. Ein Teil des Anstiegs mag auf ein verändertes Anzeigeverhalten der Opfer zurückzuführen sein, aber sicher nicht der größte Teil. Diese Entwicklung ist bedrohlich, denn hier sind Sicherheit und Unversehrtheit der Menschen ernsthaft gefährdet.“
Das Thema verlange von allen Verantwortlichen in Politik und Polizei ernsthafte Aufmerksamkeit und die gemeinsame Entwicklung nachhaltiger Gegenstrategien, so Sabine Boeddinghaus: „Es eignet sich nicht für parteipolitische Schuldzuweisungen, aber es zeigt doch: Trotz vollmundiger Ankündigungen ist eine CDU-Regierung keine Gewähr dafür, dass die öffentliche Sicherheit erhalten bleibt. Jetzt hilft kein panischer Aktionismus, sondern überlegtes Handeln ist gefordert. Wir brauchen eine umfassende Strategie gegen die zunehmende Gewalt, die schon bei der Vorbeugung beginnt, vor allem bei den Jugendlichen. Dafür haben wir als SPD schon im Frühjahr umfangreiche Vorschläge vorgelegt, auf die Senat und CDU jedoch nicht eingegangen sind.“
„Für Harburg bedeuten diese Zahlen ganz konkret“, so Boeddinghaus weiter, „dass bei der geplanten Zusammenlegung der Polizei-Kommissariate 45 und 46 ganz sorgfältig darauf geachtet werden muss, dass sie nicht zu Lasten der Präsenz der Polizei und der Sicherheit in den Stadtteilen geht. Personalabbau, wie geplant, ist damit nicht vereinbar.“