Die Schulsenatorin nutzt die heute in Berlin vorgestellten Ergebnisse der Grundschulleseuntersuchung IGLU 2006 , um die dort sichtbaren Verbesserungen unter anderem auf Ihre Schulpolitik zurückzuführen. Eine Grundlage für die Behauptung gibt es nicht.
Die Vorsitzende der GAL-Bürgerschaftsfraktion Christa Goetsch erklärt hierzu: „Erst bringt die CDU durch ihre Kürzungen die Verbesserungen an den Grundschulen in Gefahr und dann versucht die Senatorin, die Lorbeeren zu ernten, die sie noch nicht ganz tot gekriegt hat: Es bleibt einem die Luft weg!“.
Dass die Hamburger Grundschulen ihre Schülerinnen und Schüler besser ausbilden, ist spätestens seit dem Jahr 2005 bekannt. (s. Zitat Pressemeldung der BBS vom 26.10.2005) Experten gingen dabei übereinstimmend davon aus, dass dies insbesondere durch die Umsetzung des Programms PLUS (Programm Lesen und Schreiben) und die erfolgreiche Einführung der Verlässlichen Halbtaggrundschule ermöglicht wurde – beides Erbschaften aus rot-grünen Zeiten..
Dies sei auch der Grund, warum die Hamburger Grundschüler auch im Vergleich zu den Schülerinnen und Schülern in den Metropolen Berlin und Bremen deutlich besser abschnitten. Der CDU geführte Senat hat die Fortführung der Erfolge seitdem durch massive Kürzungen der Sprachförderung (auch bei PLUS!), bei Teilungsstunden in den Grundschulen und bei der Ausstattung von Ganztagschulen in Gefahr gebracht.
Zudem wurden durch die Anhebung der Klassenfrequenzen insbesondere in den Grundschulen Klassen mit 29, 30 und mehr Schülerinnen und Schülern zur Normalität. Der CDU-Senat hat zudem nichts gegen die seit vielen Jahren bekannte und durch alle Schulstudien von LAU, KESS bis PISA belegte soziale Auslese an den Schulen unternommen.
Kurz vor der Wahl ist nur ein kleiner Teil der Kürzungen zurückgenommen worden. So sind einige Erzieherinnen eingestellt worden, an einigen Schulen sind die ersten Klassen kleiner eingerichtet worden, alle andern Klassen bleiben jedoch übergroß. Das ganze gipfelt in dem Versprechen, nach sechs Jahren Regierungsverantwortung auf die Frage der sozialen Spaltung mit einem Schulkonzept zu antworten, dass die soziale Spaltung durch zu frühe Selektion der Kinder zementiert.
Hier das o.a. Zitat aus dem Jahr 2005:
Pressemeldung der Behörde für Bildung und Sport 26.10.2005: „Bereits die Ergebnisse aus der KESS-4-Kurzfassung vom August 2004 haben gezeigt, dass gegenüber den 1996 im Rahmen der LAU („Lernausgangslagenuntersuchung“) getesteten Schülerinnen und Schülern ein Leistungszuwachs im Lesen von etwa einem halben Lernjahr und in Mathematik von sogar etwa einem Lernjahr zu verzeichnen ist. Die Hamburger Viertklässlerinnen und Viertklässler haben sowohl in diesen beiden Fächern als auch im naturbezogenen Lernen den Bundesdurchschnitt erreicht bzw. überschritten haben.