Die Verhandlungen über eine Fortsetzung der tariflichen Altersteilzeit für die 120.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Norddeutschland wurden heute ohne Ergebnis vertagt. Ein neuer Termin wurde erst einmal nicht vereinbart. Die IG Metall bereitet sich auf Warnstreiks im Juni vor.
Vorrang haben jetzt die Verhandlungen für ein Pilot-Ergebnis in Baden-Württemberg. „Die Beschäftigten und die Betriebe der Metall- und Elektroindustrie brauchen weiter den flexiblen Renteneintritt. Altersteilzeit sichert Jobchancen für die Jungen und schafft zumutbare Ausstiegsmöglichkeiten für die Älteren“, sagte Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste, heute nach den Verhandlungen in Bremen.
Deutlich wurde, dass die Arbeitgeber eine Fortsetzung der Altersteilzeit durch die Arbeitnehmer finanzieren lassen wollen. „Sie stellen das „Ob“ einer Regelung nicht in Frage, wollen aber, dass die Arbeitnehmer die fehlenden staatlichen Zuschüsse und die Altersteilzeit selber zahlen. Das geht an der Wirklichkeit im Betrieb vorbei“, so Blankau. Altersteilzeit sei ein notwendiges Instrument zur Bewältigung des demographischen Wandels. „Ohne dies würde die Personalentwicklung und -politik in vielen Betrieben blockiert werden.“
Die IG Metall Küste behalte sich vor, im Juni zu Warnstreiks aufzurufen. „Wenn es in Baden-Württemberg stockt, dann wird es auch an der Küste zu Aktionen und Warnstreiks kommen.“
Ziel der IG Metall ist es, älteren Beschäftigten ab 2010 einen Anspruch auf Altersteilzeit zu ermöglichen. Ab dem 57. Lebensjahr müsse es daher vielfältige Möglichkeiten geben, ohne die älteren Menschen in die Altersarmut zu treiben. „Vor dem Hintergrund der wachsenden Zahl älterer Beschäftigter in den kommenden Jahren und einer immer stärker werdenden Leistungsverdichtung in den Betrieben muss eine Lösung her“, so Blankau.