Die IG Metall Küste fordert für die 120.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Norddeutschland eine Nachfolgeregelung zur tariflichen Altersteilzeit. Gleichzeitig beschloss die Gewerkschaft heute, den Tarifvertrag zur Altersteilzeit zum 30. April 2008 zu kündigen.
„Wir müssen heute den Grundstein dafür legen, dass auch zukünftig die Älteren zu akzeptablen Bedingungen früher aus dem Arbeitsleben ausscheiden können und Platz für Jüngere da ist“, sagte Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste, heute nach der Entscheidung der großen Tarifkommission für die Metall-und Elektroindustrie in Hamburg.
Die gesetzlich geförderte Altersteilzeit läuft Ende 2009 aus und damit verlieren auch die Tarifverträge zur Altersteilzeit ihre Wirkung. Gleichzeitig wurde durch die Rentengesetzgebung der Bundesregierung der letzten Jahre der Rentenzugang und das Rentenniveau erheblich verschlechtert. „Die Menschen brauchen jetzt Klarheit und wollen wissen, wie es mit der Altersteilzeit weitergeht!“ Erste Verhandlungen sind Mitte April möglich, eine Einigung der Tarifparteien soll bis Ende Juni vorliegen.
Hintergrund
Nachdem in den letzten Jahren sämtliche Möglichkeiten eines vorzeitigen Ausstiegs aus dem Erwerbsleben von der Bundesregierung abgeschafft bzw. mit erheblichen Rentenabschlägen belegt wurden, läuft am 31. Dezember 2009 nun noch die im Altersteilzeitgesetz verankerte Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit aus. Die bestehenden Tarifverträge der IG Metall sind an diese Förderung gekoppelt und verlieren damit ihre Gültigkeit. Zudem greift die Gewerkschaft mit der Kündigung außerdem eine bestehende Verhandlungsverpflichtung aus der Tarifrunde 2007 auf. Die Friedenspflicht endet am 28.Mai 2008.