Neue Westfälische: Fall Hoeneß lässt die Zahl der Selbstanzeigen von Steuersündern bei NRW-Finanzämtern auf neue Höhen steigen.
Der Fall Ulrich Hoeneß führt in Nordrhein-Westfalen zu einem Ansturm von Selbstanzeigen von Steuerhinterziehern bei den Finanzämtern. Das berichtet die in Bielefeld erscheinende Zeitung Neue Westfälische (Wochenendausgabe) unter Berufung auf bislang unveröffentlichte Zahlen des NRW-Finanzministers Norbert Walter-Borjans (SPD). Nach Recherchen der Zeitung sind seit Anfang 2010 bis einschließlich November 2013 allein bei den Finanzämtern in Ostwestfalen-Lippe 1.544 Selbstanzeigen im Zusammenhang mit unversteuerten Kapitalanlagen in der Schweiz eingegangen. Fast die Hälfte der Anzeigen (751) stammt aus diesem Jahr. NRW-weit machten zwischen März 2010 und November dieses Jahres Steuerhinterzieher von dem Recht auf Selbstanzeige Gebrauch. Das NRW-Finanzministerium hatte sich zunächst unter Hinweis auf das Steuergeheimnis geweigert, die Daten preiszugeben. Dagegen klagte die Neue Westfälische erfolgreich vor dem Düsseldorfer Verwaltungsgericht.