Höhere Zusatzbeiträge belasten Arbeitnehmer

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord (DGB Nord) fordert entschiedene Anstrengungen der norddeutschen Landesregierungen und Bundestagsabgeordneten in Berlin, endlich für eine wirklich paritätische Finanzierung des Gesundheitswesens zu sorgen.

„Es darf nicht sein, dass die Kostenexplosion immer nur als Beitragserhöhung bei den Arbeitnehmern einschlägt – unser Krankenversicherungssystem basiert auch auf dem Anteil der Arbeitgeber. Wenn jetzt Millionen gesetzlich Krankenversicherten im Norden aufgrund neuer Zusatzbeiträge überdurchschnittliche Anhebungen ihrer Beiträge drohen, muss der Gesetzgeber handeln“, sagte Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord.

Laut Modellrechnungen verschiedener Krankenkassen müssen die großen Kassen ihren Zusatzbeitrag über den vom Gesundheitsministerium prognostizierten Wert für 2016 von 1,1 Prozent des Bruttogehalts anheben. Zwischen 2009 und 2013 stiegen die Gesundheitsausgaben hierzulande um rund zwei Prozent pro Jahr und damit stärker als in allen anderen OECD-Ländern, die einen Kostenzuwachs von durchschnittlich 0,6 Prozent jährlich verbuchten: Das deutsche Gesundheitswesen sei weit kostspieliger als das der meisten anderen Länder, ohne bessere Ergebnisse für die Gesundheit der Bevölkerung zu erzielen, so die OECD.

Polkaehn: „Als besondere Kostentreiber ohne medizinischen Nutzen wurden die hohen Ausgaben für Arzneimittel und Produkte der Pharmaindustrie, für nicht notwendige Krankenhausaufenthalte und Operationen identifiziert. Es ist davon auszugehen, dass die Kosten im Gesundheitswesen bis 2019 um rund 3,5 Milliarden Euro steigen werden. Die Arbeitnehmer sind es leid, in dieser Kostenspirale einseitig zur Kasse gebeten zu werden. Nach zehn Jahren Lohnzurückhaltung bei explodierenden Gewinnen müssen nun endlich die Arbeitgeber und Vermögenden stärker an der Finanzierung der sozialen Systeme beteiligt werden. Zur Gesundheit gehören zwei: Die Parität ist eine Grundlage unserer Gesellschaft.“

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