Das Robert-Koch-Institut in Berlin meldet in seinem aktuellen Bericht für 2006 einen Anstieg der Neuinfektionen von 2001 (1.443) bis 2006 (2.611) von 81 Prozent. Hamburg hat in diesem Zeitraum einen noch dramatischeren Anstieg der Neuinfektionen in Höhe von 139,7 Prozent, in absoluten Zahlen 78 (2001) auf 187 (2006) zu verzeichnen.
Damit liegt Hamburg im Vergleich mit anderen Millionenstädten wie Berlin (95 Prozent), München (73,1 Prozent) und Köln (119,2 Prozent) weit über dem Durchschnitt. In 2006 sind für Hamburg 186 Neuinfektionen gemeldet worden, nach einer Bereinigung der Zahlen geht das Robert-Koch-Institut von ca. 200 in 2006 aus. Besonders alarmierend sind die Zahlen bei den einzelnen Betroffenengruppen, an der Spitze mit inzwischen 74 Prozent schwule Männer.
Vor diesem Hintergrund erweist sich einmal mehr, dass die Kürzungspolitik des CDU-Senats (seit 2001 mehr als 100.000 Euro) bei den AIDS-Projekten in dieser Stadt unverantwortlich war. Allein in 2006 sind 55 Menschen an AIDS gestorben, seit der Epidemie über 2.100. Das macht deutlich, dass wir nicht weniger Prävention in Hamburg brauchen, sondern mehr.
Dazu Farid Müller, AIDS-Experte der GAL-Bürgerschaftsfraktion: „Ich fordere den CDU-Senat auf, endlich eine Kehrtwende in seiner AIDS-Politik zu vollziehen und massiv in Aufklärung und Testkampagnen zu investieren. Wie viele Menschen müssen sich noch infizieren und sterben, bis dieser Senat aufwacht und seine Fehler korrigiert?
Information: Das Robert-Koch-Institut (RKI) bietet auf seiner Homepage die Möglichkeit, die Infektionszahlen nach Ort und Zeit zu berechnen: http://www3.rki.de/SurvStat/