Heute Warnstreiks im Einzelhandel

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft am heutigen Freitag, den 12. Juni mit Arbeitsbeginn ca. 3.500 Beschäftigte des Hamburger Einzel- und Buchhandels zu einem eintägigen Warnstreik auf.

Der Warnstreik soll Druck in der laufenden Tarifrunde auf die Arbeitgeber machen, die bisher lediglich eine Tariferhöhung von 1,5 % angeboten haben.

„Angesichts der Umsatzsteigerungen und Gewinne im Hamburger Einzelhandel ist das bisherige Angebot beschämend für unsere Kolleginnen und Kollegen“, sagt Heike Lattekamp, ver.di Verhandlungsführerin in Hamburg. „Für eine Verkäuferin im Endgehalt bedeutet dieses Angebot eine Erhöhung von 22 Cent pro Stunde. Das ist entschieden zu wenig“

ver.di fordert für die Beschäftigten im Hamburger Einzelhandel 1 Euro mehr pro Stunde, für Azubis 0,50 Cent, bei einer Tariflaufzeit von 12 Monaten. Für ver.di Mitglieder fordert ver.di zudem eine Bonusregelung von 2 zusätzlich bezahlten Urlaubstagen.

Darüber hinaus hat sich ver.di zum Ziel gesetzt, die Arbeitgeber zu einer gemeinsamen Initiative zu bewegen, die Tarifverträge des Einzel- und Buchhandels für allgemeinverbindlich erklären zu lassen. Das hätte zur Folge, dass die Tarifverträge ohne Ausnahme wieder für die ganze Branche gelten und zunehmende Tariflucht und Dumpinglöhne im Handel zurückgedrängt würden.

„Durch die Allgemeinverbindlichkeit unserer Tarifverträge könnte der Verdrängungswettbewerb im Handel gebremst und Dumpinglohn-Geschäftsmodelle wie zum Beispiel bei Toys R us vermieden werden“, erläutert Lattekamp.

Sowohl die Beschäftigten von Toys R us, wie auch Beschäftigte von Karstadt (Warenhaus GmbH) nehmen ebenfalls am Warnstreik teil.

Bei Toys R us fordert ver.di für die Beschäftigten die rechtsverbindliche Anerkennung der Tarifverträge des Einzelhandels, während für die Beschäftigten von Karstadt (Warenhaus GmbH) eine tarifliche Standort- und Beschäftigungssicherung, sowie die Rückkehr in die Tarifbindung erkämpft werden soll.

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