Helfen statt duschen!

Eine Sprinkleranlage auf den Bühnen am Spielbudenplatz vertreibt nachts ungebetene Gäste und Wohnungslose. Die sozialpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, Martina Gregersen, lehnt dies vehement ab. „Es ist grundfalsch, Menschen aus Hauseingängen und von öffentlichen Plätzen zu vertreiben. Hier ist gute Hilfe, Unterstützung und Straßensozialarbeit nötig.“

Die Bühnen am Spielbudenplatz sind kein Einzelfall, auch Kaufhäuser nutzen seit Jahren diese Methode. Gregersen fordert deshalb vom Senat eine bessere Wohnungslosenhife: „Die Hilfe muss so angeboten werden, dass sie auch angenommen wird“, sagt Gregersen. „Aber dazu fehlt es für die vielen Wohnungslosen an Wohnungen und an niedrigschwelligen Angeboten wie Container für jede und jeden, um das Leben in eigenen Wänden wieder lernen zu können.“

Leider hakt das neue Konzept zur Wohnungslosenhilfe an vielen Ecken und Enden. Ein großes Problem ist, dass die Wohnungslosen selbst nach Hilfe fragen müssen. Nicht jeder schafft aber den Weg ins Amt. Hier wäre viel mehr Straßensozialarbeit notwendig. Aber auch die ARGE müsste Sozialarbeit anbieten oder vermitteln. Stattdessen wird häufig die Zahlung reduziert oder eingestellt, egal welche Auswirkungen das für die Betroffenen und ihre Familien hat.

Für jungerwachsene Wohnungslose gibt es zu wenig geeignete Unterkünfte. Viele gehen lieber auf die Straße als zurück in das problembelastete Elternhaus oder in staatliche Massenunterkünfte. Ohne passende Hilfen kann sich diese Situation verfestigen.

Das seit zwei Jahren geltende Fachstellenkonzept zur Wohnungslosenhilfe hat Schwachstellen. Zum Beispiel werden die Hilfsbedürftigen in drei Stufen eingeteilt, um die für sie passende Hilfe anzubieten. Wer in keine der Stufen passt, erhält keine Hilfe, keine Dringlichkeitsscheine und auch keine Wohnung.

Gregersen hakt nun nach und stellt Anfragen zu den wichtigsten Schwachstellen des Konzepts.

Bemerkenswert ist zu diesem Thema das Verhalten der SPD: Während sich z.B. Bezirksamtsleiter Markus Schreiber bereits öffentlich gegen die Zwangsdusche geäußert hat, findet der aus St. Pauli stammende Wahlkreiskandidat der SPD, Andy Grothe, das Verfahren in Ordnung.

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