Die WM-Veranstaltungen auf dem Heiligengeistfeld waren so friedlich, weil die Leute gut drauf waren und Superlaune hatten, meint die GAL. Stimmt nicht, sagt der Senat, die neue Videoüberwachung ist der Grund. Und prompt soll künftig mehr überwacht werden.
„Der Hamburger Senat kann den Nutzen der Videoüberwachung auf dem Heiligengeistfeld nicht belegen“, dieses Fazit zieht Antje Möller, innenpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage zur geplanten Videoüberwachung von Großveranstaltungen auf dem Heiligengeistfeld.
Laut Senatsantwort haben die während der Fußball-WM installierten Kameras keinen konkreten Beitrag zur Aufklärung von Straftaten geleistet. Auch die von der Innenbehörde in ihrer Pressemitteilung vom 27. Juli aufgestellte Behauptung, dass durch die Videoüberwachung des Heiligengeistfeldes die Zahl der Straftaten geringer als befürchtet ausgefallen ist, erweist sich als heiße Luft, weil eine zahlenmäßige Gefährdungsbeurteilung zu keinem Zeitpunkt vorlag.
Unbestritten ist der friedliche Charakter des Fan-Festes, der aus Sicht der GAL den friedlichen und gutgelaunten Fans zu verdanken ist und nicht den installierten Kameras. Antje Möller:„Ich finde es unlauter, wenn die Friedlichkeit einer Veranstaltung dazu missbraucht wird, um eine ständige Videoüberwachung zu begründen.“
Die ausufernde Überwachung öffentlicher Räume bedeutet einen Eingriff in die Grundrechte der Privatheit der Menschen und ist auf das absolut notwendige Mindestmaß zu beschränken. „Die Videoüberwachung des Heiligengeistfeldes ist ein weiterer Schritt, diesen Grundsatz in Hamburg vollends auszuhöhlen“, so Möller.