Die gerade eingeweihte Museumsachse in Harburg stößt auf heftige Kritik: Sie sei weder senioren- noch behindertengerecht, sagt die Arbeitsgemeinschaft 60plus der Harburger SPD.
Die Arbeitsgemeinschaft 60plus der Harburger SPD hat sich mit der Seniorenpolitik in Harburg beschäftigt. Ein Seminar, an dem auch Vertreter anderer Organisationen teilnahmen, ist der Auftakt einer Diskussion in der Seniorenorganisation der SPD, in deren Folge Vorschläge für Leitlinien in der Seniorenpolitik des Bezirkes erarbeitet werden sollen.
Nicht nur zukünftige politische Leitlinien sondern auch ganz praktische aktuelle Probleme beschäftigten die Teilnehmer. Massiv kritisiert wurde dabei die gerade erst eingeweihte Museumsachse. Sie sei nicht senioren- und behindertengerecht und schließe große Teile der Bevölkerung aus.
Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft 60plus und ehemalige Bürgerschaftsabgeordnete Willi Witte:“Es ist ein Unding, dass für viel Geld eine Museumsachse geplant wird, die dann zwei etwa 20 cm hohe Schwellen über die ganze Breite hat, so dass die Nutzung durch ältere und gehbehinderte Menschen nicht oder nur mit erheblichen Umwegen möglich ist. Dies ist ein typisches Beispiel dafür, dass die Belange älterer und behinderter Menschen im Bezirk bei Planungen vom Bezirksamt nach wie vor nicht ausreichend berücksichtigt werden.“
Die Arbeitsgemeinschaft bemängelt zudem, dass die Schwellen auch nicht ausreichend gekennzeichnet sind, so dass sie vor allem für ältere Menschen eine erhebliche Stolpergefahr darstellen. Beschlüsse zur behindertengerechten Errichtung der Museumsachse wurden vom zuständigen Baudezernenten Penner schlicht ignoriert.
Ein weiterer Schwerpunkt der Erörterungen war die Kürzung der Mittel in der Seniorenarbeit. Einigkeit herrschte darüber, dass durch die Mittelkürzung die erfolgreiche Arbeit vieler Einrichtungen in Harburg in Frage gestellt wird.
Witte: „Es kann nicht sein, dass Angebote für ein Viertel der Harburger Bevölkerung, die über 60 ist, einfach zur Disposition gestellt werden. Die verfehlte Haushaltspolitik des Senats, der lieber Leuchtturmprojekte finanziert, sollen nun auch die Senioren ausbaden, die dringend auf entsprechende Angebote angewiesen sind. Wir fordern den Bürgermeister auf, dafür Sorge zu tragen, dass die Bezirke mit ausreichend Mitteln ausgestattet werden, um die bewährten Angebote im Seniorenbereich zu erhalten.“