Ganze sieben Genehmigungen für „Wohnen auf dem Wasser“ gab es in Hamburg im Jahr 2006 – nur ein Bruchteil dessen, was Ex-Bausenator Freytag versprochen hatte. Das ergab die Antwort auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Carola Veit (SPD).
Die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Carola Veit hat vor der Gefahr gewarnt, Hamburg könne beim Thema Hausboote ins Hintertreffen geraten. Verglichen mit anderen großen Städten am Wasser seien Hausboote und schwimmende Häuser in der Hansestadt eine seltene Erscheinung – „sie sollen es offenbar auch bleiben“, sagte Veit am Dienstag. Sie wies auf die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage hin (siehe Anlage: alle Fragen und alle Antworten als PDF). Aus ihr geht unter anderem hervor, dass im gesamten letzten Jahr lediglich sieben neue Hausboote zugelassen wurden.
Bereits vor einem Jahr hatte der Senat nach monatelangen Beratungen bekannt geben müssen, dass nicht – wie ursprünglich geplant – auf Hamburgs Wasserflächen rund 100 Liegeplätze ausgewiesen werden. Stattdessen sollten zunächst nur zwei Pilotprojekte für knapp 30 Hausboote entstehen würden. „Diese Pilotprojekte hatte die Bürgerschaft allerdings schon 2004 beschlossen“, erläutert Veit „und seitdem ist es kaum vorangegangen“.
Wie die Kleine Anfrage der Abgeordneten aus Hamburg-Mitte ergab, sind im letzten Jahr insgesamt gerade einmal sieben neue Hausboote genehmigt worden. Darüber hinaus gibt es hamburgweit noch fünf Hausboote, die bis Ende letzten Jahres eine Genehmigung zum Wohnen hatten. „Wenn der Senat in diesem Tempo weitermacht, wird er den Trend komplett verschlafen“, urteilte die Abgeordnete, „die Zahl der Interessenten geht in die Hunderte, aber dem Senat liegt offenbar überhaupt nichts daran, mit dieser attraktiven, flexiblen Wohnform das Stadtbild zu bereichern“.