Die Arbeitslosigkeit im Norden geht weiter zurück – um 2,6 % in Hamburg (MVP 3,8 %, SH 2,7 %). Allerdings lässt die Qualität zu wünschen übrig: In Hamburg steigt beispielsweise die Zahl der Ein-Euro-Jobs immer weiter an – zuletzt um 900. Der DGB spricht von „aufhübschen“ und „kreativer Buchführung“.
Der DGB Nord-Vorsitzende Peter Deutschland freut sich über den erneuten Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Norden. Aus Sicht des DGB sei besonders der Rückgang in Mecklenburg-Vorpommern sehr wichtig, der stärker ausfalle als in Hamburg und Schleswig-Holstein (minus 3,8 gegenüber 2,6 und 2,7 Prozent).
Wenn man sich den Arbeitsmarkt allerdings abseits der monatlichen „Jubelzahlen“ genauer ansehe, dann stelle man fest, dass der Anteil von schlecht bezahlten und prekären Arbeitsplätzen nach wie vor zu hoch sei. Die stünden in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sofort auf der Kippe. Die aktuelle Diskussion über Mindestlöhne helfe deshalb, in der öffentlichen Diskussion endlich stärker auch über Arbeitsbedingungen und Löhne zu sprechen.
In Mecklenburg-Vorpommern sorge der Wegzug vieler Menschen mit dafür, die Situation zu schönen. Der vergleichsweise hohe Rückgang könne, so Deutschland, nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Land im Vergleich zu den anderen Bundesländern mit durchschnittlich knapp 21.000 Euro die niedrigsten Bruttojahreseinkommen aufweise und damit das Armenhaus der Republik sei.
Der Gewerkschafter kritisierte außerdem den Anstieg von Ein-Euro-Jobs beispielsweise in Hamburg. Deutschland: „Ein Anstieg um knapp 900 ist keine Kleinigkeit und dient ausgezeichnet dazu, die Bilanz des Hamburger Arbeitsmarktes ‚aufzuhübschen’. Das ist auch eine Form von kreativer Buchführung.“