In Hamburg wird es künftig einen Bildungsbericht geben, der für mehr Transparenz der Hamburger Bildungspolitik und für bessere Information über die Arbeit in den Hamburger Schulen sorgen soll. Einen entsprechenden Antrag der SPD-Bürgerschaftsfraktion hat die Bürgerschaft mit den Stimmen der CDU am späten Mittwoch beschlossen.
Die SPD hatte bereits im Jahr 2002 einen jährlichen Bildungsbericht gefordert, war damals aber am Widerstand der CDU-Schill-FDP-Mehrheit im Parlament gescheitert. „Es ist Bewegung in die Hamburger Schulpolitik gekommen. Das ist eine gute Nachricht für Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer“, sagte der schulpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Wilfried Buss, am Donnerstag.
Die Bürgerschaft hat den Senat aufgefordert, anhand wichtiger Daten die Entwicklung des Hamburger Schul- und Bildungswesens darzustellen. Dazu gehören zum Beispiel Angaben über.die Entwicklung der Schüler- und Lehrerzahlen, die Kosten der Schüler pro Schulform sowie die Anzahl der Schüler ohne Abschluss.
Ferner soll der Senat über Hamburger Modellprojekte wie etwa dem Schulversuch an „Individuelle Förderung statt Klassenwiederholungen“ an acht Haupt- und Realschulen und Gutachten berichten.
„Pisa-Studie und andere Untersuchungen des Bildungswesens haben gezeigt, dass die bildungspolitische Debatte nur zu positiven Ergebnissen führen kann, wenn sie auf empirischen Grundlagen basiert“, sagte Buss.
Der Bildungsbericht könne dazu führen, diese Ergebnisse zusammenzufassen und zu vermitteln. Gleichzeitig sorgt er dafür, dass Klarheit über wichtige Rahmenbedingungen und Entwicklungen entsteht. Zwar habe sich die SPD-Bürgerschaftsfraktion mit der Forderung nach einem Städtevergleich zentraler Rahmenbedingungen und einer Darstellung der aktuellen Personalentwicklungsplanung nicht durchsetzen können.
Dennoch sprach Buss von einem „bemerkenswerten Erfolg“. Das Einlenken der CDU bei der Frage des Bildungsberichtes zeige, „dass Veränderung der eigenen Position manchmal etwas Zeit brauchen“, sagte der SPD-Schulpolitiker mit Hinweis auf die Parlamentsentscheidung aus dem Jahr 2002.