Die Arbeitsverdichtung im Zusammenhang mit der Einführung des Abiturs nach 12 Jahren nimmt nach Aussage der SPD-Schulpolitikerin Britta Ernst immer absurdere Züge an. Jetzt ist bekannt geworden, dass das Gymnasium Buckhorn sich nach eigener Aussage nicht mehr in der Lage sieht, Schülerinnen und Schüler angemessen auf die schriftliche Überprüfung in Mathematik vorzubereiten. Grund sei – so teilt das Gymnasium den Eltern mit – der verdichtete Unterricht. Den Eltern wird empfohlen, einen von der Schule organisierten und privat zu finanzierenden Nachhilfeunterricht zu nutzen.
„Bei nur drei Wochenstunden Mathematik und einem deutlich verdichteten Rahmenplan sehen die Mathematiklehrer kaum Möglichkeiten, in den regulären Unterrichtsstunden angemessen Hausaufgaben einzuüben und Themen zu wiederholen“, heißt es in einem Schreiben der Schule an die Eltern. Vor diesem Hintergrund biete die Schule jetzt kostenpflichtige Nachhilfeeinheiten an, die sonnabends stattfinden sollen.
Ernst sprach von einem weiteren Fall, in dem Kinder und Eltern die Folgen des völlig überhastet eingeführten Abiturs nach 12 Jahren ausbaden müssten. „Ein Gymnasium kapituliert. Es ist ein Skandal, dass bezahlter Nachhilfeunterricht außerhalb der Schulzeit offensichtlich unvermeidbar ist, wenn eine Schule die Defizite in Schulpolitik und Schulorganisation ausgleichen will. Hier legt ein Hamburger Gymnasium offiziell Zeugnis über die Folgen der aktuellen Schulpolitik ab“, sagte Ernst.
Sie hat eine kleine Anfrage an den Senat eingereicht, in der sie die Schulbehörde zu einer Stellungnahme des konkreten Falls auffordert. So soll der Senat unter anderem erklären, wie er das kostenpflichtige Nachhilfeangebot des Gymnasiums und seine Begründung bewertet. Ferner will Ernst wissen, was die Schulbehörde gegen die offensichtliche Überforderung an Hamburgs Gymnasien tun will und ob die Schulbehörde die Verdichtung des Rahmenplans überprüfen will