Je größer das Kraftwerk, desto größer das Risiko für die Netzsicherheit – zu diesem Schluss kommt die Hamburger Fachgruppe Energie. Ein Grund mehr, das gigantische Kohlekraftwerk Moorburg nicht zu bauen.
Hier die Stellungnahme der Fachgruppe Energie:
Die Brände in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel aus den vergangenen Tagen sind einzeln genommen nicht erstaunlich und auf den ersten Blick auch kein Grund zur Auf-regung. Kurzschlüsse kommen vor, Brände kommen vor. Niemand schließt solche Vorgänge aus.
Auch wenn noch nicht vollständig geklärt wurde, ob die Pannen in den beiden Atomkraftwer-ken sich gegenseitig bedingten, muss man wieder einmal feststellen: Für das Stromnetz ist der plötzliche Abwurf großer Erzeuger heute ein größeres Problem als früher.
Wie schon bei einem einfachen Kraftfahrzeug bekannt ist, bringt die moderne Steuer-Elektronik sehr viel mehr Möglichkeiten, aber auch neue Fehlerquellen. Die hochempfindlichen Steueranlagen der Hamburger Hochbahn und der Hamburger Ampeln haben abgeschaltet, weil es im Netz zu sehr „ruckelte“. Möglicherweise ist die Störung sogar auf das Atomkraftwerke Krümmel übergeschlagen. Dass halb Europa ohne Strom war, nur weil man eine Hochspannungsleitung über der Ems abgeschaltet hatte, haben wir auch noch gut in Erinnerung.
In Moorburg ein gigantisches Großkraftwerk zu errichten, ist daher durchaus auch ein Risiko für die Netzsicherheit, das sich Hamburg eigentlich nicht leisten kann. Ob das Wasser im Kraftwerk nun atomar oder mit Kohle erhitzt wird, spielt dabei keine Rolle. Störungen gibt es überall, und wenn große Blöcke ausfallen … siehe oben.