SPD-Fraktionschef Michael Neumann hat die Verdienste von Hamburgs Ballettchef John Neumeier gewürdigt und die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Neumeier begrüßt. Neumann würdigte die Verdienste des Hamburger Ballett-Chefs für die Hamburger Kultur und insbesondere für Tanz und Ballett in Hamburg, hob aber auch das Engagement Neumeiers im sozialen Bereich hervor.
Neumeier – der vierte Künstler nach Johannes Brahms, Ida Ehre und Siegfried Lenz, der die Ehrenbürgerwürde Hamburgs verliehen bekam – habe nicht nur mit seiner Ästhetik Ballettgeschichte geschrieben, sondern auch mit außergewöhnlichen choreographischen und philosophischen Interpretationen großer sakraler Werke. Innerhalb kürzester Zeit habe er das Publikum für seine Interpretationen und seine Tanzästhetik gewinnen können. Neumeier habe für ein tieferes Verständnis von den Ausdrucksmöglichkeiten und dem Facettenreichtum des Balletts gesorgt, sagte Neumann.
Der SPD-Fraktionschef würdigte in seiner Rede vor der Bürgerschaft auch Neumeiers sozialen Einsatz und nannte in diesem Zusammenhang das „vorbildliche Engagement“ des Ballett-Chefs für den Verein „Hamburg Leuchtfeuer“ und dessen Hospiz. Jährlich wird anlässlich des Welt-AIDS-Tages eine Ballett-Werkstatt in der Staatsoper veranstaltet, deren Einnahmen zu 50 Prozent dem Verein gespendet werden. John Neumeier setze sich dafür ein, dass HIV und AIDS nicht länger tabuisiert werden und man darüber reden kann, wie über jede andere Krankheit auch, sagte Neumann.
Er erwähnte auch das Engagement von John Neumeier für das Universitäre Herzzentrum Hamburg. Neumeier ist Gründungsmitglied des Fördervereins zur Unterstützung des Universitären Herzzentrums Hamburg (UHZ), der seit seiner Entstehung 2005 im Rahmen von Benefizaktionen mit dem Titel „Das Herz im Zentrum“ Fördermittel für das UHZ einwirbt. Dadurch sollen die besten medizinischen und technischen Voraussetzungen für die Behandlung herzkranker Patienten in Hamburg geschaffen werden, mit dem Ziel, im Norden Deutschlands eines der bedeutendsten universitären Herzzentren zu etablieren.
„Das Ballett, die Ballettschule, die Stiftung, die Arbeit mit Kindern an Hamburger Schulen, der Kampf gegen HIV und AIDS sowie das Engagement für das Universitäre Herzzentrum zeigen uns einen Künstler mit einer großen Menschlichkeit, der sich nicht in seiner Kunst einschließt, sondern mit seiner Kunst auf Menschen zugeht – mit Herzlichkeit, Sensibilität und Verständnis“, sagte Neumann. Er bezeichnete die Verleihung der Ehrenbürgerwürde als eine Ehre – „nicht nur für John Neumeier, sondern auch für die Stadt Hamburg“.