Wir sind froh, dass Hamburg und Umgebung hier nicht vorkommen: Greenpeace hat eine interaktive Landkarte mit allen genehmigten und gepflanzten Gen-Mais-Feldern ins Netz gestellt.
Seit heute ist der Anbau von Gen-Mais etwas transparenter. Auf einer interaktiven Deutschlandkarte kann man ab sofort nachsehen, wo in Deutschland Gen-Mais angebaut werden soll. Die Karte ist auf der Seite www.greenpeace.de/gen-mais-karte zu finden. Die Gen-Mais-Äcker in Bayern lassen sich mit Google-Maps sogar bis auf das Flurstück genau anzeigen. Brandenburgs Äcker sollen folgen.
Grundlage für die Karten sind die im Standortregister des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) veröffentlichten Daten. Doch die Genauigkeit der Angaben hat derzeit Grenzen. Ein von Greenpeace in Auftrag gegebenes juristisches Gutachten kommt zu dem Schluss, dass die Angaben im Standortregister nur mangelhaft in den meisten Bundesländern kontrolliert werden.
„Auch dieses Jahr wird wieder riskanter Gen-Mais in Deutschland angebaut. Und das, obwohl Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner versprochen hat, negative Folgen von Gen-Pflanzen für Umwelt und Gesundheit zu verhindern?“, sagt Stephanie Toewe, Gentechnik-Expertin von Greenpeace.
„Die Kontrollen in Deutschland zum Anbau von Gen-Pflanzen sind ein Witz.?
Aktuelle Studien belegen, dass von Gen-Mais Gefahren fuer die Umwelt
ausgehen. Zahlreiche europaeische Laender haben deshalb den Anbau des
Maises gestoppt. ?Landwirtschaftsministerin Aigner muss sich daran ein
Beispiel nehmen und auch in Deutschland den Gen-Mais verbieten?, fordert
Toewe.
Derzeit sind 3568 Hektar fuer den Anbau von Gentechnik angemeldet – 500
Hektar weniger als im vergangenen Jahr. Bezogen auf die Gesamtanbauflaeche
von Mais sind das derzeit 0,17 Prozent der Flaeche. Dieser Anteil wird
voraussichtlich noch geringer ausfallen. So sind in den vergangenen Jahren
zunaechst angemeldete Flaechen spaeter wieder abgemeldet worden.
„Oekologisch war der Gen-Mais schon immer ein Desaster. Jetzt scheint er
auch oekonomisch ein Flop zu werden“, sagt Toewe.
Ein von Greenpeace in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten macht deutlich,
dass der Anbau zudem kaum ueberwacht wird. Jedes Bundesland kontrolliert
nach eigenen Massstaeben. Einheitliche Regeln zur bundesweiten
Ueberwachung gibt es nicht. Nicht erfasst wird in den meisten
Bundeslaendern, ob ein Landwirt illegal Gen-Mais anbaut, er seine Nachbarn
nicht wie vorgeschrieben informiert oder die Abstaende zu benachbarten
Maisflaechen nicht eingehalten werden. Oft reagieren die Behoerden nur auf
Anzeigen von Dritten. Felder, auf denen Gen-Mais angebaut werden soll,
muessen bis drei Monate vor der Aussaat gemeldet werden.
Dndert ein Bauer seine Plaene und will doch keine Gentechnik auf den
angemeldeten Acker bringen, muss er dies dem Bundesamt unverzueglich
mitteilen. „Genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Viele Gen-Bauern halten
sich nicht an die Meldefristen und machen, was sie wollen.
Landwirtschaftsminsterin Aigner muss handeln und die Einhaltung der
Vorschriften staerker kontrollieren lassen?, so Toewe.
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