Die Vorsitzende der GAL-Bürgerschaftsfraktion Christa Goetsch hat heute in der Bürgerschaft einen Krisengipfel zu den Hamburger Gymnasien gefordert. Vor allem der erhöhte Stress für die SchülerInnen und die schlechten Ergebnisse erforderten dringende Kurskorrekturen.
In ihrer Rede sagte sie: „Die CDU hat den Karren tief in den Dreck gefahren. Die Schülerinnen und Schüler im Schulstress können nicht darauf warten, bis die Kultusministerkonferenz irgendwelche Änderungen beschließt. Was wir jetzt brauchen ist ein Krisengipfel, der Eltern, Schüler und Schulen mit den bildungspolitisch Verantwortlichen in der Bürgerschaft und im Senat an einen Tisch bringt. Ziel muss es sein, im Hamburg alles zu tun, um die Schülerinnen und Schüler so schnell wie möglich zu entlasten!“ Goetsch schlägt vor, den Krisengipfel kurzfristig einzuberufen. „Gut wäre, wenn hier Elternkammer und Schulbehörde an einem Strang ziehen würden.“
Der Schulsenatorin warf Goetsch vor, die Warnungen und Hilferufe der Eltern und Schulen in den letzten Jahren nicht ernst genommen zu haben. Goetsch weiter: „Bisher hat es für die Eltern vor allem weiße Salbe gegeben. Die Schüler wurden in ihrem Schulstress alleine gelassen. Eine ernsthafte Entrümpelung des Lernstoffes oder Unterstützung der Schülerinnen und Schüler hat nicht stattgefunden.“ Da die Schulsenatorin offensichtlich überfordert ist, sind die Probleme an den Hamburger Gymnasien inzwischen auf dem Tisch des Bürgermeisters gelandet. Dies ist reichlich spät! Das überhastet eingeführte Abitur nach acht Jahren hatte seit 2002 immer wieder für Kritik und Verwerfungen in den Gymnasien geführt. Dabei war schon vor der Einführung des Abiturs nach acht Jahren bekannt, dass die Schülerinnen und Schüler enorm viele Unterrichtsstunden pro Woche würden durchlaufen müssen.
Die CDU – so der Vorwurf von Goetsch – habe sich bewusst entschieden, die Schulzeitverkürzung einzuführen, bevor bei der KMK bessere Rahmenbedingungen erreicht wurden. Damit was klar, dass sich der Druck an den Gymnasien erhöhen würde. In den Planungen für das Zwei-Säulen-Modell hat die Schulsenatorin erst vor zwei Wochen deutlich gemacht , dass sie den Gymnasien auf Dauer vorgeben will, ihre Schülerinnen und Schüler unter starkem Druck lernen zu lassen: „Für die CDU sollen die Gymnasien die „harte Nummer“ spielen: Große Klassen, durchschnittlich 34 Stunden Unterricht – und wer nicht mitkommt fliegt raus. Die Schülerinnen und Schüler sind die Leidtragenden!“, sagt Goetsch. Die aktuellen Eckpunkte (Punkte 7. und 9.) für die Zwei-Säulen-Schule vom 15. Januar 2008 nennen die für die Gymnasien geplanten harten Bedingungen.