Der Hamburger Popkurs, Schmiede unzähliger Musiktalente, feiert heute sein 25-jähriges Jubiläum. Farid Müller, Sprecher für Medien, Musik und Film, gratuliert dazu im Namen der GAL-Bürgerschaftsfraktion.
Müller: „Der Popkurs ist eine Hamburger Erfolgsgeschichte. Internationale Stars wie Ute Lemper oder Bands wie „Wir sind Helden“ sind der Beleg für den Sinn öffentlicher Musikförderung. Der Popkurs hat jungen Talenten den Weg geebnet und entscheidend zum Ruf Hamburgs als Musikstadt beigetragen. Doch diese Erfolge sind gefährdet, weil die Finanzierung des Popkurses unklar ist.“
Müller erinnert daran, dass die Wissenschaftsbehörde 2005 die Förderung auf Grund einer Gesetzesänderung beendet hat. Seither fehlen jährlich 150.000 Euro. In 2006 war löblicherweise der Medienunternehmer Frank Otto für diese Finanzierung eingesprungen. Jetzt muss endlich Sicherheit geschaffen werden. Müller: „Das schönste Geschenk für den Popkurs wäre eine gesicherte Finanzierung.“
Die kürzlich bekannt gewordenen Pläne, eine Stiftung mit einem Kapital in Höhe von 1,5 Millionen zu gründen, bezeichnet Müller als Schritt in die richtige Richtung. Danach soll Hamburg 750.000 Euro in die Stiftung einbringen, die übrigen 750.000 Euro sollen privat aufgebracht werden. Daraus ließe sich eine jährliche Finanzierung von 75.000 Euro erwirtschaften. Die GAL-Fraktion hatte im letzten Haushalt ein ähnliches Modell zur Abstimmung gestellt. Damit wäre eine Finanzierung in Höhe von 150.000 Euro jährlich sichergestellt worden (Drs. 18/5456).
Dazu Farid Müller: „75.000 Euro Stiftungserlöse sind nicht mehr als eine Grundsicherung. Es ist zwar gut, dass damit wenigstens der Bestand des Popkurses gesichert wird. Ich fordere den Senat auf, sich mit großem Engagement für die Sammlung des privaten Stiftungsanteils in Höhe von 750.000 Euro einzusetzen – zum Beispiel bei Unternehmen in der Hamburger Medien- und Musikwirtschaft.“
Der Antrag im Wortlaut:
BÜRGERSCHAFT
DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 18/5456
18. Wahlperiode
Antrag
der Abgeordneten Farid Müller, Jens Kerstan, Dr. Willfried Meyer, Gudrun Köncke, (GAL) und Fraktion
Haushalt 2007/2008
Einzelplan 7
Titel 7300.892.02
Betr.: Kreative Stadt: Hamburgs Popnachwuchs bracht eine Perspektive – der erfolgreiche Popkurs braucht auch öffentliche Förderung
Die Bürgerschaft möge beschließen:
Aus dem Ansatz im Haushaltstitel 7300.892.02 Maßnahmen zur Förderung der Wirtschaft max. 75 Tsd Euro für die Förderung von Existenzgründungen von jungen Nachwuchsmusikern bereitzustellen
Begründung
Der Hamburger Popkurs besteht seit über 20 Jahren und hat international anerkannten Musikkünstlerinnen und -künstlern wie Ute Lemper, Seed, „Wir waren Helden“ und vielen anderen zum Erfolg verholfen.
Die bisherige Förderung in Höhe von 150 Tsd Euro erfolgte aus dem Etat der Behörde für Wissenschaft und Forschung und wurde nach einer gesetzlichen Änderung, die Weiterbildung als nicht förderungswürdig einstuft, eingestellt.
Im Jahr 2006 hat dankenswerter Weise der Medienunternehmer Frank Otto die Förderung des Popkurses übernommen, um Zeit für die Entwicklung von tragfähigen Zukunftslösungen zu schaffen. Es besteht großes Interesse nicht nur aus der Musikwirtschaft, diese für Hamburg wichtige Kreativschmiede zu erhalten.
Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, dass die Stadt Hamburg für jeden gespendeten Euro aus der Wirtschaft jeweils einen Euro zulegt, bis der Popkurs seine Finanzierung in Höhe von 150 Tsd Euro gesichert hat. Ohne Sponsoring und öffentliche Unterstützung wären die Kursgebühren für die jungen Nachwuchskünstler nicht zu finanzieren.
Da alle talentierten Künstlerinnen und Künstler mit diesem Popkurs auf den Sprung in den Musikmarkt vorbereitet werden, handelt es sich hier um Existenzgründerberatung und -förderung. Musiker sind per se selbstständige Unternehmer und vermarkten sich und ihre Werke zusammen mit anderen kompetenten Partnern.