Der heute vorgestellte Personalbericht offenbart, dass der öffentliche Dienst von der Gleichstellung von Männern und Frauen nach wie vor weit entfernt ist. „Die Durchsetzung von Gleichstellung in der öffentlichen Verwaltung bleibt bei diesem Senat ein Prinzip ohne Praxis!“, sagt die frauenpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion Dr. Verena Lappe.
Weiter heißt es in einer Pressemitteilung der GAL:
Nach wie vor wählt der überwiegende Teil der Bewerberinnen Ausbildungen in typischen, meist schlechter bezahlten Bereichen. Und trotz gestiegener Anzahl an Bewerbungen für den gehobenen und höheren Dienst werden dort noch immer mehr Männer als Frauen eingestellt.
Frauen sind hauptsächlich im niedrigen Besoldungsbereich beschäftigt, also schlechter bezahlt. Zusätzlich arbeitet die Hälfte der Frauen in Teilzeit und verdient auch deshalb deutlich weniger als Männer. „Hier von einem Instrument zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen zu sprechen, ist unverschämt“, sagt Verena Lappe. „Die schlechteren Einkommen zu aktiven Berufszeiten bewirken niedrigere Frauenrenten im Alter, so bleiben Frauen dauerhaft benachteiligt.“
Um beruflichen Gleichstellung zu erreichen, müssen aus Sicht der GAL die Rahmenbedingungen für Frauen und Männer erheblich verändert werden. Dazu gehören neben der Aufklärung über die Berufsvielfalt in der Schule, die Veränderung von Arbeitszeiten statt Teilzeitbeschäftigung, die Neugestaltung von Arbeitsbedingen und –anforderungen, die Betreuungs- und Pflegeverpflichtungen berücksichtigt sowie die Neubewertung von Arbeitsleistungen.