Durch flächendeckende Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern entstehen dem Staat Schäden in Milliardenhöhe. Nach der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns kommt es zu weiteren kriminellen Hinterziehungstatbeständen in den Unternehmen, so die Auswertung von Anrufen bei der Telefon-Hotline der Gewerkschaften.
Auch dem zunehmenden Missbrauch von Werkverträgen muss durch mehr Kontrollen begegnet werden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord (DGB Nord) fordert jetzt einen gemeinsamen Aktionsplan von Bund und Ländern zur Ausbildung von Zollfahndern und Mitarbeitern, die den gesetzlichen Mindestlohn und Werkverträge in den Unternehmen wirksam kontrollieren.
„Die Schlupflöcher für Skrupellose sind aufgrund des Personalmangels beim Zoll und in der Finanzverwaltung riesengroß. Wir wollen, dass faire Löhne und Sozialversicherungsbeiträge nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch wirklich ankommen. Die Schere zwischen Arm und Reich wird sich nur schließen, wenn auch die Fahndung der Ämter effizienter wird. Auf diesem Feld können die Bundesregierung und die norddeutschen Bundesländer hervorragend kooperieren. Die Kontrollkapazität des Zolls muss deutlich ausgeweitet werden, damit die Trickserei gegen faire Löhne aufhört und die Leute an das Geld kommen, das ihnen zusteht“, so Uwe Polkaehn, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Nord (DGB Nord). Ohne Abschreckungswirkung gegenüber Gesetzesbrechern sei die Verlockung groß, weiter illegales Lohndumping zu betrieben.