Die Kriminalstatistik 2008 für Hamburg beweist: Gewalt nimmt zu – „Tötungsdelikte“ und „Schwere Sexualdelikte“ sind drastisch gestiegen. Dass die Gesamtzahl der entdeckten Straftaten abgenommen hat, ist dagegen kein besonderer Erfolg, meint die LINKE.
Zu der Vorstellung der Kriminalstatistik 2008 erklärt Christiane Schneider, Sprecherin für Innen- und Rechtspolitik der Linksfraktion: „Es ist mir ein Rätsel, wie Senator Ahlhaus die Zahlen als Erfolg werten kann.
Zwar sind die in der Polizeilichen Kriminalstatistik auftauchenden Straftaten um 604 Fälle gesunken. Deutlich gesunken, nämlich um 1.802 Fälle, ist z.B. der EC- und Kreditkartenbetrug. Doch wer die Statistik genau liest, muss feststellen, dass das Gewaltpotenzial in der Gesellschaft steigt. Die Zunahme bei vorsätzlichen Tötungsdelikten um 75%, schweren Sexualstraftaten um 27,7% und Körperverletzungen um 5% bzw. 1.058 Fälle sind beunruhigend, auch wenn ein Teil der Zunahme auf geändertes Anzeigeverhalten zurückgeht.“
Law-and-Order-Politik helfe da nicht. Maßnahmen zur Zurückdrängung von Gewalt müssten an den Ursachen ansetzen. Schneider: „Neben einer verantwortlichen Sozialpolitik, die die Zerklüftung der Gesellschaft überwindet und für alle ein menschenwürdiges Leben sichert, ist die Stärkung der sozialen Kompetenz und der Konfliktfähigkeit eine unerlässliche Bedingung für Gewaltprävention.“