GEW: Tippelschritte zur Zweigliedrigkeit

SchulkinerEine „wenig hilfreiche Hängepartie einer unschlüssigen SPD“ seien die Entscheidungen des Bildungs-Sonderparteitages der SPD, so der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft / GEW Hamburg, Klaus Bullan.

Bullan weiter: „Immerhin ist es ein Fortschritt, dass die SPD überhaupt „Eine Schule für Alle“ als Ziel formuliert. Aber leider konnte sie sich nicht zu einem klaren Votum für die wirkliche Veränderung eines ungerechten Schulsystems durchringen.“ Stattdessen setze sie um des lieben Parteifriedens willen auf Tippelschritte hin zur Zweigliedrigkeit und auf eine jahrzehntelange Warteschleife: „Ein parteiinterner Kompromiss, der wohl nicht lange halten
wird.“

Das von der SPD bevorzugte Zwei-Säulen-Modell – Gymnasien auf der einen, Stadtteilschulen auf der anderen Seite – löse nicht das Problem der frühen Selektion der Kinder nach der vierten Klasse, so Bullan. „Es ist doch Augenwischerei, zu glauben, dass die soziale Selektion damit verschwinden würde. Die Kinder der sozial Schwächeren werden in der Stadtteilschule
landen, die besser Gestellten auf dem Gymnasium. Hamburg braucht ein klares Umsteuern in der Bildungspolitik – und zwar nicht erst in 20 Jahren.“

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