GEW spricht von „Wahlkampflüge zur Kinderbetreuung“

„Ein Blick auf das aktuelle Handeln des Hamburger Senats in der Behörde für Soziales und Familie entlarvt die Aussage des Hamburger Bürgermeisters als Wahlkampflüge sondergleichen“, kommentiert der stellvertretende Vorsitzende der GEW Hamburg und Kita-Experte, Jens Kastner, den Wahlkampf der CDU. Von „bester Kinderbetreuung“ könne jedenfalls keine Rede sein.

Nach mehreren Verhandlungsrunden zwischen den freien Wohlfahrtsverbänden, dem Verband Soal und dem Kita-Träger „Vereinigung“ mit der Sozialbehörde haben die Verbände nun die Schiedskommission für das Kita-Gutscheinsystem angerufen.

Die Behörde bietet eine vollkommen unzureichende Erhöhung der Refinanzierungssätze in Höhe von 1,3 Prozent. Damit können weder die gestiegenen Kosten der Gebäudebewirtschaftung, noch die vermehrten Aufwendungen für die Sachmittel und schon gar nicht eine zurzeit aktuell in Verhandlung stehende tarifliche Erhöhung der Kita-Beschäftigten finanziert werden.

Jens Kastner: „Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Beschäftigten im Kita-Bereich. Nicht genug, dass die Kolleginnen und Kollegen seit 2005 durch den vom CDU-Senat beschlossenen Personalabbau in Höhe von elf Prozent umgehen müssen und auch noch eine höhere Zahl an Kindern in den Hamburger Kitas betreuen. Nein, nun offenbart sich zusätzlich noch die geringe
Wertschätzung der Arbeit in den Kindertagesstätten durch die CDU-Regierung in Hamburg. Oder weiß Ole von Beust wieder einmal nicht, was seine SenatorInnen so treiben?“

Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern eine Erhöhung von acht Prozent bzw. um mindestens 200 Euro. Kastner: „Der eigentlich Skandal ist, dass die Behörde nun vor Ende der erst begonnenen Tarifauseinandersetzung noch schnell Standards setzen will, die unweigerlich zu einem weiteren Personalabbau im Kita-Bereich führen werden. Die beste Kinderbetreuung aller Zeiten erreicht man nicht mit einer weiterhin unzureichenden Finanzierung des Kita-Gutscheinsystems, sondern nur, wenn Erzieherinneneinkünfte den
allgemeinen Preissteigerungen Stand halten und Kita-Träger in die Lage versetzt werden, die tarifliche Vergütung auch einhalten zu können.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.