„Ein schwieriges Jahr mit einem fulminanten Ende liegt hinter und eine spannende Zeit liegt vor uns. Die GEW geht gestärkt und kraftvoll in die nächste Runde“, fasst Klaus Bullan, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft / GEW Hamburg, zum Jahresbeginn 2007 zusammen.
Einen großen Erfolg kann die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft / GEW Hamburg bei den Personalratswahlen verbuchen: Im Dezember sind erstmals an über 400 Hamburger Schulen rund eintausend Personalräte gewählt worden. Dabei setzten rund 12.000 Wahlberechtigte ihr Vertrauen in die Gewerkschaften – so viele wie nie zuvor: Dreiviertel aller Sitze im Gesamtpersonalrat entfielen auf GEW/verdi Kolleginnen und Kollegen.
„Das Rekordergebnis ist eine Ermutigung für gewerkschaftliche Interessenvertretung und Mitbestimmung,“ so Klaus Bullan. „Die Wählenden haben ihr Bedürfnis nach demokratischer Beteiligung unmissverständlich ausgedrückt“. Bei den Beamten stieg die Wahlbeteiligung beispielsweise auf 88 Prozent.
Bullan: „Wir haben im vergangenen Jahr erlebt, dass wir auch in schwierigen Zeiten gemeinsam etwas erreichen können – sei es bei den Streiks um die Arbeitszeit im öffentlichen Dienst, beim Erfolg bei den Personalratswahlen und letztlich auch bei der Entscheidung der CDU-Regierung, die Kürzungen an Schulen in sozialen Brennpunkten zumindest teilweise zurück zu nehmen. Vor der Bürgerschaftswahl Anfang 2008 stehen die Zeichen günstig, dass der Druck auf die Regierenden Wirkung zeigt. Die GEW Hamburg wird dazu ihren Beitrag leisten.“
… an den Schulen
Markante Themen werden unter anderem die in diesem Jahr startenden Schulinspektionen sowie die Diskussion um das so genannte „Zwei-Säulen-Modell“ (Gymnasium plus Stadtteilschule) sein. „Dabei werden wir weiter gemeinsam mit unseren Bündnispartnern unsere Argumente für eine Schule für alle Kinder in die Diskussion einbringen. Schließlich geht es darum, die soziale Spaltung in dieser Stadt, die sich in unserer Schulstruktur zeigt, zu überwinden. ‚Historische’ Formelkompromisse reichen da nicht aus,“ stellt Bullan klar und kündigt an, dass die GEW und die Personalräte die Veränderungen, die das Schulreformgesetz für die Arbeit an den Schulen mit sich bringt, kritisch begleiten werden. Skandalös, so Bullan, sei schon jetzt die Überlastung vieler PädagogInnen durch das Mehr-Arbeitszeitmodell, die verschlechterten Lern- und Arbeitsbedingungen an den Schulen durch immer größer werdende Lerngruppen und die knapper werdende Zeit. Bullan: „Wir werden gegensteuern, wenn die Interessen der Beschäftigten und der Schülerinnen und Schüler auf dem Spiel stehen“.
… in den Kitas
Als Bildungsgewerkschaft wird sich die GEW entschieden gegen den geplanten Abbau von Arbeitsplätzen und gegen die vorgesehenen Gehaltskürzungen für die Beschäftigten in den Kindertagesstätten zur Wehr setzen. Bullan: „Die dort Beschäftigten werden ohnehin bereits viel zu schlecht bezahlt. Eine solche Politik steht im völligen Widerspruch zur angemessenen Wertschätzung dieser so wichtigen Arbeit für die Jüngsten in Hamburg.“
… an den Hochschulen
Die GEW setzt sich für eine gebührenfreie Bildung für Alle ein. Deshalb wird sich die Gewerkschaft der Kampagne der Studierenden und ihrer Organisationen gegen die Einführung von Studiengebühren anschließen. Bullan: „Der Boykott der Studiengebühren ist ein richtiger Weg, um der soziale Schieflage an den Hochschulen und den zurückgehenden Studierendenzahlen entgegenzuwirken.“