Das Magazin Focus sammelt derzeit Daten für ein bundesweites „Schulranking“. Erfragt werden dabei unter anderem Schülerzahlen, Angaben über den Prozentsatz der Kinder mit Migrationshintergrund und sogar Lebensläufe der Lehrkräfte und Durchschnittsnoten bei Vergleichsarbeiten. Jetzt fordert die GEW ein Einschreiten der Senatorin: „Stoppen Sie das Aushorchen der Schulen!“
Der Vorsitzende der GEW Hamburg, Klaus Bullan: „Hier ist ein klares Wort der Behördenchefin gefordert: Schul- und leistungsbezogene Daten dürfen nicht weitergegeben werden. Eine entsprechende Weisung an die Schulen wäre der richtige Schritt auf den letzten Metern der Amtszeit von Frau Dinges-Dierig.“
Nachdem bekannt geworden ist, dass die Zeitschrift „Focus Schule“ bundesweit Personalräte und Schülervertretungen an Schulen dazu auffordert, einen detailreichen Fragebogen online auszufüllen, fordert Bullan die noch amtierende Schulsenatorin Alexandra Dinges-Dierig zum Einschreiten auf. Darüber hinaus ruft der GEW Chef die Schulleitungen und Personalräte dazu auf, die Umfrage zu boykottieren: „Qualität von Schule lässt sich nicht so schlicht in Tabellen pressen, wie es das Magazin seinen Leserinnen und Lesern weismachen will. Bevor mit den Informationen Schindluder getrieben werden kann, müssen wir deshalb dem Datenstaubsauger den Saft abdrehen.“
Bullan weiter: „Aus unserer Sicht birgt diese Befragung einen Verstoß gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen. Bei einer, wenn auch anonymisierten Beantwortung des Fragebogens kann nicht ausgeschlossen werden, dass Informationen weitergegeben werden, die mit gutem Grund öffentlich nicht zugänglich sind. “
Focus interessiert sich für umfangreiche Angaben von Schülerzahlen über den Prozentsatz der Kinder mit Migrationshintergrund bis hin zu Lebensläufen der Lehrkräfte und Durchschnittsnoten bei Vergleichsarbeiten. Das Magazin plant, daraus eine Datenbank mit einem Ranking der Schulen zu erstellen.
Im Übrigen sei, so Bullan ein Schulranking „völlig überflüssig und sinnlos. Es ist überhaupt nicht geeignet die soziale Wirklichkeit einer Schule abzubilden.“ Aufgrund ihrer unterschiedlichen Ausgangsbedingungen seien Schulen nicht so schlicht miteinander vergleichbar wie Focus es suggeriere.