GEW fordert Auflösung des HIBB

„Die Entscheidung des Senats, Berufliche Bildung in Hamburg zu privatisieren, entpuppt sich immer deutlicher als Fehlentscheidung“, konstatiert die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, GEW Hamburg, Sigrid Strauß. Sie fordert: „Das HIBB muss aufgelöst werden, die Beruflichen Schulen sollen wieder zurück in die
staatliche Hand!“

Strauß erinnert daran, dass sich im Jahr 2004 mehr als 120.00 Hamburgerinnen und Hamburger mit einem Volksbegehren gegen die Privatisierung und Ausgliederung der Beruflichen Schulen ausgesprochen haben: „Der Hamburger Senat hat sich mit bekannter Ignoranz über das Votum der Menschen hinweggesetzt.“ Seit einem guten Jahr gibt es das Hamburger Institut für Berufliche Bildung HIBB.

„Den Landesbetrieb hat außer der Handelskammer Hamburger niemand gewollt“, so Strauß. Zudem werde hinter den Kulissen bereits der nächste Schritt vorbereitet, den die Behörde immer abgestritten hatte: Die Privatisierung der Berufsvorbereitung und der Schulgebäude.

„Mittlerweile vergaloppiert sich das HIBB immer mehr, ohne dass die Bildungssenatorin eingreift. Das geht zu Lasten der Beruflichen Schulen, die kompetente Unterstützung brauchen“, so Strauß. So müsse sich das noch relativ neue Institut wohl bald nach dem inzwischen dritten Geschäftsführer umsehen (die GEW hat dazu in ihrer Pressemitteilung vom 12. Februar 2008 auf den Fall des Geschäftsführers Martin B. hingewiesen).

Ein strukturelles Dilemma für jede neue Geschäftsführung sei, dass das HIBB statt pädagogische Beratung und Begleitung anzubieten, Ressourcen in das Erstellen von Haushaltsplänen, neue Buchführung und Technokratie stecke. Strauß: „Die vielen Hamburger SchulabgängerInnen brauchen keine aufgeblähte Verwaltung, sondern ein funktionierendes pädagogisches System, in dem sie ihr Berufsleben vorbereiten können.“

Hintergrund: Das HIBB (Hamburger Institut Berufliche Bildung) wurde am 01. Januar 2007 als Landesbetrieb gegründet. Seine wesentlichsten Aufgaben sind die Beratung und Unterstützung der Beruflichen Schulen, sowie die Wahrnehmung der Rechts- und Fachaufsicht und die Dienstaufsicht über die SchulleiterInnen.

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