GEW: Eingebildetes Eigenlob der CDU

Als „eingebildetes und falsches Eigenlob“ kritisiert auch der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Klaus Bullan, die aktuellen Äußerungen der Schulsenatorin. Diese hatte in der heutigen Ausgabe des Hamburger Abendblattes das „sehr gute Hamburger Schüler-Lehrer-Verhältnis“ als Folge der Senatspolitik bezeichnet.

Klaus Bullan: „Eine ‚Priorität für Bildung‘ zu behaupten, ist blanker Zynismus. Das Schüler-Lehrer-Verhältnis ist in den Jahren der CDU-Regierungen nicht besser, sondern schlechter geworden.“

Während alle anderen alten Bundesländer die Relation von LehrerInnen zu SchülerInnen in
den vergangenen Jahren verbessern konnten, sei das Schüler-Lehrerverhältnis in Hamburg seit 2000 von 15,1 auf den heutigen Wert von 16,1 gestiegen: „Das heißt, auf jede Lehrkraft kommt heute ein Schüler mehr als noch vor sieben Jahren.“

„Das aussagekräftigste Maß für die tatsächliche Ausstattung der SchülerInnen mit Lehrkräften ist die Klassengröße. Und seit die CDU regiert, steigt die Zahl der Kinder im Klassenzimmer“, so Bullan. Der Bildungsgewerkschafter erinnert daran, dass die Hamburger Bildungsbehörde im vergangenen Jahr 600 Lehrerstellen weniger an die KMK gemeldet hat als noch 2001, während in der gleichen Zeit die Zahl der SchülerInnen um 5.000 gestiegen ist.

An Grundschulen und an Gymnasien bis zur Oberstufe wuchsen die Klassen z. B. um sechs Prozent, an Fachoberschulen um zehn Prozent, an Sonderschulen gar um zwölf Prozent.

Gerade in einer Großstadt wie Hamburg sei der Bedarf an Betreuungsdichte viel höher als in Flächenländern, so Bullan. Gründe dafür sind die heterogene Schülerschaft, der hohe Anteil von Kindern mit Sprachförderbedarf und der hohe Anteil sozial benachteiligter und armer Kinder. Stadtstaaten könnten deshalb nicht mit Flächenländern verglichen werden, sondern wenn überhaupt eher mit Großstädten wie München, Frankfurt, Berlin oder Dortmund.

Bullan: „Von welcher Seite man sich auch die Zahlen ansieht: Es ist ein Witz, dass die Senatorin sich damit auch noch brüstet.“

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