Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen

Am 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Weltweit wird das Thema mit unterschiedlichen Aktionen ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Der Senat würdigt das haupt- und ehrenamtliche Engagement der Helferinnen und Helfer in der Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen und Mädchen mit einem Senatsempfang im Rathaus.

„Frauen und Mädchen, denen Gewalt angedroht wird oder die von Gewalt betroffen sind, haben in Hamburg viele Möglichkeiten, Hilfe zu finden“, erklärt Senatorin Melanie Leonhard. „Wir haben das Hilfenetzwerk in den vergangenen Monaten ausgebaut und mit savîa eine Anlaufstelle bei geschlechtsspezifischer Gewalt in Flüchtlingsunterkünften geschaffen – zusätzlich zur neuen Frauenhaus-Koordinierungsstelle 24/7. Frauen und Mädchen können sich zudem an das Hilfetelefon wenden: per Anruf unter 08000 116 016 sowie per Email oder Chat. Es ist 24 Stunden an jedem Tag der Woche mehrsprachig und barrierefrei erreichbar.“

Schwerpunktthema in diesem Jahr ist der Schutz Geflüchteter. Insbesondere allein geflüchtete Frauen sind häufig Opfer von sexueller und sexualisierter Gewalt. Vorfälle von geschlechtsspezifischer Gewalt in Flüchtlingsunterkünften belegen, dass sich Gewalt gegen geflüchtete Frauen und Mädchen in Deutschland fortsetzt.

„Wir haben mit allen Betreibern ein Schutzkonzept für die Hamburger Unterkünfte erarbeitet, das besonders die Schutzbedürftigkeit von Frauen und Kindern sowie LSBTI* berücksichtigt“, erklärt Senatorin Melanie Leonhard. „Das eingesetzte Personal kann und muss beim Schutz vor Gewalt helfen. Die ehrenamtlich Engagierten können dabei den Zugang zu Hilfe und Unterstützung ebnen – so helfen wir alle.“

Die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration wird darüber hinaus das bestehende Opferschutzkonzept fortschreiben. Außerdem arbeitet die Behörde intensiv daran, die bestehenden Beratungsangebote noch schneller für geflüchtete Frauen und Mädchen zugänglich zu machen. Hierzu gehören die Verstärkung der mobilen Beratung verschiedener Einrichtungen der Opferhilfelandschaft und die Einrichtung der Koordinierungsstelle „savîa steps against violence (savîa)“, die im Juni ihre Arbeit aufgenommen hat.

Aktivitäten am 25. November 2016

Um 9.00 Uhr hisst Senatorin Melanie Leonhard die Flagge „Frei leben ohne Gewalt“ von TERRE DES FEMMES auf dem Balkon des Hamburger Rathauses.
Ab 10.00 Uhr startet die viertägige Kampagne „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ des Arbeitskreises gegen Gewalt an Frauen und Mädchen sowie der Bäcker-Innung Hamburg im Mercado Altona. Senatorin Melanie Leonhard nimmt teil.
Mit einem Senatsempfang um 15.00 Uhr würdigt der Senat im Hamburger Rathaus die haupt- und ehrenamtliche Beratungsarbeit.
Um 19.00 Uhr findet in der St. Georgskirche ein Hoffnungs- und Stärkungsgottesdienst für Frauen statt. Er wird getragen und unterstützt vom Evangelischen Frauenwerk Hamburg-West / Südholstein sowie vom Kirchenkreis Hamburg-Ost.
Vom 25. bis 29. November läuft auf Infoscreens der HOCHBAHN der Kurzfilm „Nein heißt Nein“, den Studierende der Hamburg Media School unter Leitung von Tony Petersen und gefördert durch den Arbeitskreis Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Hamburg drehten.

Hintergrundinformationen
Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen geht zurück auf die Verschleppung, Vergewaltigung und Ermordung von drei Frauen im Jahr 1960 in der Dominikanischen Republik durch Soldaten des Diktators Trujillo. Seit 1981 organisieren am 25. November Menschenrechtsorganisationen weltweit verschiedene Aktionen und Veranstaltungen. Offiziell erklärt wurde der 25. November durch die Vereinten Nationen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen im Jahr 1999. 

Das Projekt savîa bietet aufsuchende Beratung für geflüchtete Menschen, die in Erstaufnahmeeinrichtungen oder Folgeunterbringungen wohnen und geschlechtsspezifische Gewalt oder Gewalt aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Identität erleben. Es wird vollständig von der Freien und Hansestadt Hamburg finanziert (www.hamburg.de/savia und http://www.verikom.de/projekte/savia). Mobile Information und Beratung für geflüchtete Mädchen und Frauen bietet zudem  der „EmpowerVan for girls and women“. Für diese Arbeit stehen rund 420.000 Euro jährlich zur Verfügung.

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