Rechtsextremisten haben für den 1. Mai in Barmbek einen bundesweiten Aufmarsch angemeldet. Aus Protest gegen diesen Aufmarsch hat der DGB heute einen Aufruf gestartet, der schon von einigen Prominenten der Stadt unterzeichnet wurde. Alle Hamburgerinnen und Hamburger haben die Möglichkeit, diesen Aufruf mit einer persönlichen Eintragung zu unterstützen.
Erfolgreiche erste Mobilisierungsveranstaltung im Bürgerhaus Barmbek
Die heiße Phase der antifaschistischen Mobilisierung gegen den geplanten Naziaufmarsch in Barmbek hat begonnen. Mehr als 100 Leute informierten sich am gestrigen Donnerstag im Bürgerhaus Barmbek bei einer Veranstaltung des Hamburger Bündnis gegen Rechts über den aktuellen Stand der Stadtteil-Proteste im Vorfeld und die Planungen für die große Bündnisdemostration und Strassenfest am 1. Mai.
Die gesellschaftliche Breite der Proteste und die Stimmung im Stadtteil spiegelte sich auch im Publikum wider. Viele Anwohner/innen boten Hilfe an beim Verteilen von Flugblättern, die Interessengemeinschaft Fuhlsbüttler Strasse kündigte an, die Cafes und Läden an der „Fuhle“ bei Kaffee und Kuchen für den antifaschistischen Protest zu öffnen. Sechs Kirchengemeinden aus Barmbek und Dulsberg werden am 1. Mai zeitgleich die „Protestglocke“ läuten. Die Stadtteilvernetzung „Barmbeker Ratschlag“ hat über 40 Gewerbetreibende und Initiativen, von Globetrotter über türkische Gemüseläden bis zur Bücherhalle zu einer Plakat- und Postkartenaktion gegen Nazis versammelt. Die erste Auflage von 5.000 Stk. war binnen einer Woche vergriffen, gestern berichtete das Barmbeker Wochenblatt über die Plakataktion und wird in seiner nächsten Ausgabe eine halbseitige Ausgabe des Plakates abdrucken, welche sich die Barmbeker/innen in ihre Fenster hängen oder auf der Demonstration tragen können.
Gewerkschafter/innen setzten sich dafür ein, möglichst viele Kolleginnen und Kollegen von der offiziellen DGB-Kundgebung am Spielbudenplatz, St.Pauli, direkt nach Barmbek zu mobilisieren. DGB-Jugend und die IG BAU Hamburg laden ab 12 Uhr ein zu einem Strassenfest am Hartzlohplatz, direkt neben dem Bürgerhaus Barmbek. Dort wird es ein buntes Programm aus Infotischen, Live-Musik und politischen Diskussionen geben, für Kinder stehen einige Attraktionen auf dem großen Spielplatz bereit. Teilnehmer/innen der Bündnisdemonstration, die um 10.00 Uhr am Bahnhof Barmbek beginnt, können sich hier im Anschluß mit Essen und Getränken stärken.
Die Anwohner/innen wurden aufgerufen, am 1. Mai die Fenster zu öffnen und ihre Lautspecherboxen mit Musik von Radio FSK (93.0 Mhz) auf die Demonstrationsroute der Neonazis zu richten. Der Radiosender wird für die Barmbeker/innen an diesem Tag aktuell zum Protest im Stadtteil berichten.
Nachdem in den letzten Wochen der öffentliche Druck gegen den Neonaziaufmarsch massiv zugenommen hat, unterstützen nun auch alle Fraktionen der Bezirksversammlung Hamburg Nord offiziell die antifaschistischen Proteste in Barmbek am 1. Mai. In den nächsten Tagen folgen zudem noch eine Reihe von Mobilisierungsveranstaltungen im Stadtteil, unter anderem ein LKW-Konzert am 29. April am Barmbeker Bahnhof mit Jan Delay, Deichkind und vielen anderen Hamburger Künstler/innen, das verstärkt Schüler/innen und Jugendliche in die Proteste einbinden wird.
Große Sorge wurde geäußert über die zu erwartenden Polizeimaßnahmen. Eine weitgehende Einschränkung der Rechte von Anwohner/innen durch Ausweiskontrollen, Zugangsverbote und Abriegelungen im gesamten Stadtteil werden erwartet. So übermittelten die Kirchenvertreter Ängste der vor allem älteren Besucher/innen des zentralen Gottesdientes um 10.30 Uhr an der Hufnerstrasse, überhaupt durch die Polizeisperren an- und abreisen zu können. Jugendliche befürchteten für den Tag massive Polizeikontollen aufgrund ihres Kleidungsstis oder ihrer Haarfarbe. Hier gilt es im Vorfeld des 1. Mai öffentlich deutlich zu machen, das die Polizei nicht das berechtigte Protest-Anliegen mehrerer Tausend Barmbeker/innen durch Außerkraftsetzung der Anwohner/innenrechte unterlaufen kann und mit der hermetischen Abriegelung eines ganzen Stadtteils eine eigene Politik betreibt.
Die Planungen der Proteste gegen den Neonaziaufmarsch haben in Barmbek eine für Hamburg neue Qualität angesichts der gesellschaftlicher Breite und lokalen Beteiligung erreicht, das wurde gestern im Bürgerhaus erlebbar und strahlt aus auf die noch anstehenden Infostände, Veranstaltungen, Konzerte sowie die große Bündnisdemonsration am 1. Mai.
Internationale Solidarität statt Volksgemeinschaft
1.Mai ‘08: Kein Platz für Nazis!
NPD und ,freie Kameradschaften‘ wollen am 1. Mai in Hamburg-Barmbek unter dem Motto „Arbeit und soziale Gerechtigkeit für alle Deutschen!“ demonstrieren. Dies ist ein weiterer Versuch, sich am 1. Mai als Vertreter der ‚kleinen Leute‘ und ,arbeitenden Menschen‘ auszugeben. Der 1. Mai gehört jedoch nicht den Faschisten und Faschistinnen, sondern der internationalen ArbeiterInnen- und Gewerkschaftsbewegung. An diesem Tag demonstrieren weltweit Beschäftigte für ihre Forderungen nach einem besseren und gerechteren Leben. Dabei wird nicht unterschieden nach Herkunft, sozialer Lage oder ob Menschen derzeit erwerbslos sind oder in Beschäftigung.
Internationale Solidarität statt ‚Volksgemeinschaft‘
Die NPD tritt für eine Wirtschaftspolitik ein, die die Macht der Unternehmen stärkt und unabhängige Gewerkschaften zerschlägt. Für diejenigen, die nach Ansicht der NPD nicht arbeiten wollen, sehen die Neonazis die zwangsweise Einweisung in den ‚Arbeitsdienst‘ vor. Geht es nach dem Willen der Faschisten, sollen Leistungen aus den sozialen Sicherungssystemen in Zukunft nur noch ‚Deutschen‘ zugute kommen. Die migrantische Bevölkerung wird ausgegrenzt und ihrer, in die Sozialkassen eingezahlten Beträge beraubt. Damit wird deutlich, daß, das was sie ,Volksgemeinschaft‘ nennen keinen Platz läßt für Menschen, die nicht in ihr verqueres Weltbild passen.
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen
Dies alles erinnert nicht zufällig an die Politik der Nazi-Diktatur. Nach der Machtübertragung am 30. Januar 1933 wurde die politische Opposition ausgeschaltet. Die freien Gewerkschaften wurden zerschlagen, am 2. Mai 1933 die Gewerkschaftshäuser besetzt. In den folgenden Jahren setzten die Nazis einen beispiellosen Vernichtungskrieg gegen das europäische Judentum und die Sinti und Roma ins Werk. Der von Nazi-Deutschland begonnene Krieg führte zur Verwüstung weiter Teile Europas und zum Tod von mehr als 55 Millionen Menschen. Die Neonazis von heute sehen in den Nazi-Verbrechern von damals ihre Vorbilder.
Kein Platz für Nazis
Zahlreiche gesellschaftliche Gruppen und Organisationen verurteilen die von den Neonazis geplante Provokation; hierzu zählt auch der Hamburger DGB. Die Entscheidung der DGB-Spitze, seine 1. Mai-Kundgebung nicht wie ursprünglich geplant in Barmbek enden zu lassen, sondern nach St. Pauli zu verlegen, setzt jedoch ein falsches Signal – das Signal des Zurückweichens vor den immer frecher auftretenden Neonazis.
Heraus zum antifaschistischen 1. Mai
Zur Strategie der Neonazis gehört nicht nur, mit scheinbar kapitalismuskritischen Phrasen bei Unzufriedenen auf Zustimmung zu hoffen, sondern auch öffentlichen Raum zu besetzen. Wir aber werden ihrer völkischen Hetze nicht den Platz überlassen und nicht weichen. Am 1. Mai kann es uns nur mit einem breiten und entschlossenen antifaschistischen Bündnis gelingen, die Neonazis in die Schranken zu weisen. Wir treten deshalb für einen Aktionsrahmen ein, der es vielen Menschen ermöglicht, an den Protesten teilzunehmen. Das Hamburger Bündnis gegen Rechts wünscht sich, dass sich so viele Menschen wie möglich im Stadtteil Barmbek und auf dem Aufmarschweg der Neonazis einfinden. Dann ist es politisch Verantwortlichen und der Polizei nicht mehr so einfach möglich, den Neonazis den Weg frei zu machen.
Sorgen wir dafür, dass für die Nazis kein Platz ist -weder in den Parlamenten noch im Stadtteil oder im Betrieb!
Kundgebung & Demonstration: 10.00 Uhr U/S-Bahn Barmbek
ViSdP: W. Siede, c/o VVN-BdA, Hein-Hoyer-Str. 41, 20359 Hamburg Aktuelle Informationen hier oder unter:http://antifahamburg.blogsport.de/
Die Nazzis soll arbeiten gehen und aufhören auf die Ausländer und auf die Deutschen, die im Leben was erreicht haben neidisch zu sein.
Die Anderen können nichts dafür, daß sie faule und dumme sind und in der Zeit stehen geblieben sind. Und eine Theorie verfolgen, die von einem Mensch, der nicht mal eine Ausbildung hatte, dumme wie stroh war und vom allen nicht mal blond war.