Am Donnerstag, den 21. April ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten der Hamburger Krankenhäuser, die Mitglied im KAH sind, zu einem eintägigen Warnstreik auf. Aus den neun Klinikstandorten wird eine hohe Streikbereitschaft der Beschäftigten signalisiert.
ver.di hat dem Arbeitgeberverband KAH bereits am 7. März 2016 eine Notdienstvereinbarung angeboten, damit es zu keiner Gefährdung von Patienten in der diesjährigen Tarifrunde kommt. So soll auch während des Streiks ein Minimalbetrieb in bestimmten Bereichen sichergestellt werden, selbst wenn diese bestreikt werden. Diese Notdienstvereinbarung wurde von zwei Instanzen der Arbeitsgerichte als angemessen erklärt. Der KAH hat sich bisher ablehnend dazu geäußert.
Die von ver.di vorgeschlagene Notdienstvereinbarung sieht unter anderem vor, dass ver.di die Geschäftsführung sechs Tage im Voraus über notwendige Stationsschließungen informiert, wenn alle Beschäftigten einer Station zum Streik bereit sind. Stationen, in denen es wegen einer sehr hohen Streikbereitschaft zu Bettenschließungen kommen muss, werden von ver.di drei Tage vor Streikbeginn gemeldet. Diese für einen Streik ungewöhnlich lange Ankündigungsfrist bietet ver.di an, um die Patientenversorgung nicht zu gefährden.
Dazu Michael Stock, ver.di Streikleitung: „Unser Vorschlag der Notdienstvereinbarung sichert das Streikrecht in einem sensiblen Bereich wie dem Krankenhaus in vernünftiger Form. Die Weigerung der Geschäftsführung, diese Vereinbarung zu akzeptieren und einzuhalten, ist schlicht unverantwortlich gegenüber den Patientinnen und Patienten.“
Besonders in den Krankenhäusern AK St Georg, AK Altona, Asklepios Westklinikum Rissen und am UKE wurden den Geschäftsführungen nahegelegt, bestimmte Bereiche, darunter auch Intensiv- und Aufnahmestationen für den Streiktag herunterzufahren. Alleine im AK St Georg sollten nach Einschätzung von ver.di mehr als 250 Betten gesperrt werden. Eine Reaktion der Geschäftsführungen über die Umsetzung liegt ver.di nicht vor.
Hintergrund des Warnstreiks ist ein ausbleibendes Tarifangebot der Arbeitgeber bei der ersten Tarifverhandlung am 1. April. ver.di will mit der Aktion Druck machen um die Forderungen in der diesjährigen Tarifrunde für die über 18.000 Beschäftigten der Hamburger Asklepioskliniken, dem Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE), sowie dem Universitären Herzzentrum (UHZ) zu unterstreichen.
Die Forderungen der ver.di Tarifkommission lauten 6 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 200,00 Euro im Monat. Die Ausbildungs- und Praktikumsvergütung soll pauschal um monatlich 100,00 Euro angehoben werden.