Gedaschko spielt Hase und Igel

„’Ick bün al dor!‘ ruft Senator Gedaschko jetzt, wenn er am Ende der Internetdebatte ein Gestaltungskonzept aus der Tasche zieht, dass er schon vorher in Auftrag gegeben hat“, sagt Claudius Lieven, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der GAL Bürgerschaftsfraktion zu den heute vorgestellten Plänen für den Domplatz. „Der Senator spielt mit den Bürgerinnen und Bürgern Hase und Igel.“ Heftige Kritik gibt’s auch von der SPD – und von der Kultursenatorin.

Nachdem sich im Online Forum zum Domplatz zeigte, dass die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Domplatz als freien Platz sehen wollen präsentiert der Senat nun ein Konzept, dass im Dezember nach dem Scheitern des gläsernen Kristalls in Auftrag gegeben wurde. Damit beweist der Senat ein verkorkstes Verständnis von Bürgerbeteiligung.

Echte Beteiligung läge nach Ansicht Lievens darin, nun den konkreten Vorschlag zur Diskussion zu stellen. Er hat Zweifel, ob dieser Entwurf mit Zustimmung rechnen könnte. „Ich frage mich, was die Hamburgerinnen und Hamburger von der Idee halten, den Platz mit einem Wall aus Stahlblech zu umgeben“, so Lieven.

Bei der Frage der Domplatzbebauung hat auch die SPD-Bürgerschaftsfraktion Kritik an der Entscheidung von Bausenator Gedaschko für einen „historischen Garten“ geübt. „Der Senat hat aus seinem gescheiterten Alleingang bei der Domplatzbebauung nichts gelernt. Im Gegenteil: Er unternimmt den nächsten“, sagte SPD-Stadtentwicklungsexperte Jan Quast.

Offenbar habe der Bausenator nicht einmal die Kultursenatorin in seine Überlegungen eingebunden sagte Quast. Diese teile in der Frage der Domplatzbebauung die Position der SPD-Bürgerschaftsfraktion, unterstrich der SPD-Abgeordnete. Kultursenatorin von Welck hatte zuvor in der Landespressekonferenz dafür plädiert, sich Zeit zu lassen, nachzudenken und über eine Nutzung des Platzes zu diskutieren. „Es wäre vollkommen unsinnig, jetzt einen historischen Garten anzulegen, um diesen wieder einzuebnen, wenn man sich über die endgültige Nutzung einig ist“, sagte Quast.

Gedaschko hatte seine Entscheidung mit dem Ergebnis eines Internet-Portals in Verbindung gebracht, ohne jedoch konkrete Angaben etwa über die Beteiligung zu machen. Gleichzeitig hatte er erklärt, die Garten-Variante müsse keine Zwischenlösung sein. „Unabhängig von der Einschätzung Gedaschkos: Ein solches Internetportal kann weder eine öffentliche noch eine politische Diskussion ersetzen.“ Es sei unklar, in wieweit über dieses Portal tatsächlich eine breit angelegte Debatte mit vielen Teilnehmern stattgefunden hat. Eine offene Debatte sei aber notwendig.

SPD-Fraktionschef Michael Neumann unterstützte ebenfalls die Position der Kultursenatorin und forderte, es müsse weiter über eine „der Keimzelle Hamburgs angemessene Nutzung“ des Domplatzes nachgedacht und diskutiert werden. Das könnte eine vernünftige Nutzung durch die Bürgerschaft betreffen. Denkbar sei aber auch, am Domplatz eine „Stadtwerkstatt“ einzurichten, in der die Menschen in Entscheidungen zur Stadtentwicklung einbezogen werden. Auch müsse darüber nachgedacht werden, das Johanneum an seiner ursprünglichen Stelle wieder zu errichten.

Der Senat fahre in der Frage der Stadtentwicklung und der Bewahrung historischer Werte einen Schlingerkurs, sagte Neumann: „Während der Bürgermeister öffentlich den Retter der historischen Bauten in Hamburg gibt, lässt er es zu, dass sein Bausenator an einer der wichtigsten historischen Stätten unserer Stadt ein weiteres Experiment anstellt. Das passt alles nicht zusammen.“

1 Gedanke zu „Gedaschko spielt Hase und Igel“

  1. Hallo,

    also ich muss erstmal sagen Dankeschön, für diese Aufklärung.

    Und nun zum Inhalt:

    Ich habe mich an dem TuTech Bürgerideen für den Domplatz beteiligt, weil ich dachte dies wäre tatsächlich ernst gemeint, und man könne als Bürger an den Entscheidungen in Form von guten Ideen mitwirken.

    Aber nachdem ich diesen Bericht oben gelesen habe bin ich wüttend das ich wiedermal von der Politik getreten worden bin, mit dem Gedanken der Bürger hat nix zu sagen, denn wir „CDU“ bestimmen wo es lang geht.

    Da muss ich Ihnen aber sagen da haben Sie sich getäuscht Herr Gedaschko und Herr Beust, ich werde Ihre „un“Glaubwürdigkeit in die Welt hinaus tragen, und sich jeder ein eigenes Bild machen kann.

    Ich Dussel sethe mich in 4 Tagen 70 Std hin um noch wenigstens ansatzweiße meine Idee dort hinein zu bekommen, in Telefon Gesprächen wird mir gesagt das hier unbedingt ein Bürgerdialog stattfindet im Einklang mit der Senatspolitik, und jetzt sowas, ich bin nicht nur Endtäuscht sondern ich fühle mich auch vorsätzlich persönlich betrogen von Ihnen und der Politik.

    Dies nehme ich so nicht hin, auch ich weiß wie man Ihnen politisch Weh tun kann, damit Ihnen zu gegebener Zeit das Handwerk gelegt wird.

    Ein Beispiel, gut nehmen wir die 400 Millionen verschenkter Erbpacht zum Krankenhaus verkauf, die haben Sie dem Bürger aus der Tasche gestohlen, in dem der CDU Senat solch eine Klausel nicht in den Vertrag eingebaut hat.

    Es würde mich nicht wundern wenn Sie von den Asklepios Kliniken in zukünftigen Wahlkämpfen großzügig unterstützt wür9en durch Spenden, die sich durch diesen Vertrag ergeben haben.

    Dies ist natürlch nur eine Spekulation, die ich versuchen werde zu Beweißen.

    Ich habe noch mehr Politische Fußnoten für die Wahlauseinandersetzung für Sie, und alle Parteien.

    Nicht nur ich bin fürchterlich Endtäuscht, deshalb werde ich versuchenhier eine Politische Bewegung in gange zu bekommen die Ihnen hier zeigt wie Wichtig den Hamburgern das Mitspracherecht ist.

    So wie Sie es sich jedenfalls Vorstellen und oben geschildert ist, gehts jedenfalls nicht.

    Jeder der über diese Initiative Informiert werden will sollte sich bei http://www.netzhh.de eintragen, dort gibt es einen Verteiler, für den Erstkontakt.

    Sie die CDU sollten sich schämen solche Methoden aus den vergangenen Zeiten anzuwenden.

    Klaus

    P.S. Übrigens, ich habe in der letzten Woche zwei Anfragen bekommen, mit der Frage dass ich meine Idee in einem anderen Land, und auch in einer Deutschen Stadt vorstellen soll, man liest also auch außerhalb Hamburgs diese Auseinanderstzung mit.

    *Diese meine Äußerungen beziehen sich ausschließlich auf diesen Artikel hier, sollte dieser Falsch sein, dann ist meine Aussage als nicht geäußert anzusehen.

    Vielen Dank

    .

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