Der stadtentwicklungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Jan Quast hat das Engagement der Wohnungswirtschaft zur Ankurbelung des Wohnungsbaus in Hamburg begrüßt, dem Senat aber halbherziges Agieren bei der Vermeidung von Wohnungsknappheit vorgeworfen.
Die erste Bilanz des Bausenators zur so genannten „Wohnungsbauoffensive“ bezeichnete der SPD-Stadtentwicklungspolitiker als „Bilanz der verpassten Chancen“. Vor elf Monaten habe Bausenator Freytag den Baubeginn für 1000 Wohnungen auf städtischem Grund für 2006 und 2007 angekündigt. 2006 sei zunächst gar nichts passiert. „Und jetzt – fast ein Jahr nach Auswahl der Grundstücke – sind erst 85 Prozent der Flächen verkauft. Die Offensive ist steckengeblieben“, sagte Quast.
Nötig geworden sei die so genannte Wohnungsbauoffensive zudem nur, weil der Senat 2003 das bewährte Verkaufsverfahren im Genossenschaftsmodell – günstige Flächen für günstige Wohnungen – zu Gunsten eines Höchstgebotsverfahrens abgeschafft hat. Die Folge sei, dass Wohnungsbaugenossenschaften auf städtischen Grund keine Wohnung mehr gebaut haben.
Quast: „Hamburg braucht ein echte Offensive für bezahlbare Wohnungen. Die Wohnungsbauzahlen vom Vorjahr müssen um mindestens 50 Prozent steigen, wenn wir die Fertigstellungszahlen erreichen wollen, die die wachsende Stadt nach Auffassung aller Experten jährlich bis zum Jahr 2020 braucht. Senator Gedaschko muss sich ranhalten.“