GAL will schöpferische Ruhe an den Schulen

Elternwillen ernst nehmen, einen Krisengipfel gegen den Abiturstress, Wiedereinführung der Lernmittelfreiheit: Das will die GAL, wenn ihr Regierungsverantwortung übertragen wird. Vor allem aber soll gelten: Aktionismus schadet – nichts wird übers Knie gebrochen.

So fasst die GAL ihre Pläne zusammen:

Für Schulen, die begeistern!

Was Eltern und Kinder mit grüner Schulpolitik erwartet

Die GAL will eine leistungsstarke und gerechte Schule für alle. Und sie will endlich Sorgfalt in der Schulpolitik statt schlecht vorbereiteter und von oben diktierter Reformen. Was Eltern und Kinder von einer grünen Schulpolitik in den nächsten Jahren erwarten können, hat Christa Goetsch, Vorsitzende der GAL-Bürgerschaftsfraktion und GAL-Spitzenkandidatin heute vorgestellt. „Wir wollen Schulen, die begeistern. Wir wollen Schulen, an denen das Lernen und Lehren Spaß macht. Wir wollen Schulen, an denen alle Kinder ihre bestmöglichen Leistungen erreichen.“, so Christa Goetsch.

Vorschule

Schon zum Schuljahr 2008/09 soll die Vorschule für alle Kinder kostenlos sein. Ab dem Schuljahr 2009/10 werden die Vorschulklassen zudem enger mit der 1. und 2. Klasse der Grundschule verzahnt und Teil der Verlässlichen Halbtagsgrundschule. Das bedeutet auch, dass die Eltern sich darauf verlassen können, dass ihre Kinder jeden Tag durchgehend von 8.00 – 13.00 Uhr unterrichtet und betreut werden. Ab 2010 wird die Vorschule verpflichtend für alle Kinder werden.

Grundschulen

Für die GAL gilt weiter die Vorgabe: „Kurze Beine – Kurze Wege“. Darum werden auch kleinere Grundschulen nicht geschlossen. Wenn eine Schule z.B. nur eine Klasse hat – müssen die Eltern nicht fürchten, dass sie automatisch geschlossen wird. Schon zum Schuljahr 2008/09 sollen alle 1. – 4. Klassen nicht mehr größer als 25 Kinder sein. Wenn die Schulen jedoch z.B. eine 3. oder 4. Klasse mit 28 Schülern nicht mehr auseinanderreißen wollen, dann bekommen sie als Ausgleich mehr Teilungsstunden– d.h. in der Klasse wird häufiger eine zweite Lehrerin oder ein zweiter Lehrer sein, um sich um einzelne Kinder zu kümmern oder die Klasse öfter in zwei kleinere Gruppen zu teilen.

Weiterführende Schulen ab 5. Klasse

Für alle Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse aufwärts gilt ein Vertrauensschutz: Alle können den Bildungsgang beenden, den sie begonnen haben. Wer heute sein Kind z.B. auf dem Gymnasium hat, der kann sicher sein, dass es dort wie geplant sein Abitur machen kann. Gleiches gilt auch für alle Schülerinnen und Schüler an den andern Schulen.

Für Schulen die begeistern – 9 macht klug

Die GAL streitet seit Jahren unter dem Motto „9 macht klug“ für eine Gemeinschaftsschule für alle Kinder der Stufen 1 – 9. Das Ziel sind Schulen, die begeistern. Finnland und Kanada machen vor, wie Hamburg PISA-Sieger wird. Dort haben die Kinder Spaß am Lernen – und es gibt viel mehr Abiturienten und weniger Schulabbrecher als hier. Weil es dort kein lebensfernes Aussortieren von zehnjährigen Kindern in unterschiedliche Schulformen gibt. Weil es dort ein offensives und positives Bekenntnis zu Leistung gibt, aber nicht die falsche Vorstellung, dass Leistung vor allem durch Druck und Leiden entsteht.

Die GAL möchte das Zukunftsmodell der „Schule für alle“ zum Schuljahr 2010/11 starten. Dann werden alle Kinder, die in der 5. Klasse starten bis zur 9. Klasse nicht mehr getrennt. Schritt für Schritt wachsen die Schülergenerationen in die neue Schulstruktur hinein. Ab diesem Jahrgang sollen in allen weiterführenden Schulen nicht mehr als 25 Schülerinnen und Schüler in einer Klasse sitzen. Alle Schulen werden so schnell wie möglich zu Ganztagschulen umgebaut. Bei diesem großen Schritt nach vorn möchten wir auch die Gymnasien weiter entwickeln. Sie bekommen als „Schule für alle“ kleinere Klassen und eine bessere Ausstattung.

Für Schulen, die gut geplant sind

Eine solche wegweisende Reform der Bildungslandschaft braucht eine sehr gute Planung. Wir möchten Eltern, Lehrerinnen und Lehrer. Schülerinnen und Schüler gewinnen, die „Schule für alle“ mitzugestalten: Welche Standorte sollen zur „Schule für alle“ werden, welche Grundschulen arbeiten mit welcher weiterführenden Schule zusammen? Dies wird in den Stadtteilen auf regionalen Schulentwicklungskonferenzen entschieden. Für die Lehrerinnen und Lehrer gibt es eine Fortbildungsoffensive, um sie fit zu machen für den Umgang mit den neuen gemischten Klassen. Alle Bildungspläne für die 5.-9. Klassen werden an die neuen Anforderungen angepasst.

Für die gymnasiale Oberstufe gilt: Sie wird weiterhin direkt ein Teil einer der neuen Gemeinschaftsschulen sein. Allerdings wird es sicherlich auch einzelne Oberstufen geben, die – wie beim Eimsbüttler Modell – in einem eigenen Gebäude als Gemeinschaftsoberstufe mehreren Schulen geführt wird. Die geplante Einführung von Basiskompetenzfächern zum Schuljahr 2009/10, die alle Schüler belegen müssen, wird die GAL nicht umsetzten. Über Basiskompetenzen in Deutsch, Mathe und einer Fremdsprache sollten die Schülerinnen und Schüler bereits bei Eintritt in die Oberstufe verfügen. In der Oberstufe geht es um einen individuelleren Weg jedes Einzelnen und um Höchstleistungen. Deshalb will die GAL das erfolgreiche System aus Leistungs- und Grundkursen beibehalten. Zudem soll es auch Profile geben – allerdings mit jeweils zwei Schwerpunkfächern wie z.B. Mathematik und Philosophie. Zudem will die GAL so schnell wie möglich den Schülerinnen und Schülern vor Eintritt in die gymnasiale Oberstufe ein freiwilliges Vorbereitungsjahr anbieten. Dieses Jahr könnte als erweiterte Vorbereitung für die Oberstufe aber auch als Auslandsjahr genutzt werden.

Elternwahlrecht und Elternwille

Eine Schule, die mit mehr Selbständigkeit ihre Geschicke steuert, braucht starke demokratische Gremien. Alle wichtigen Angelegenheiten müssen daher in der Schulkonferenz beschlossen werden – auch die Ziel- und Leistungsvereinbarungen. Heute können Eltern nur ein einziges Mal wählen, nämlich bei der Auswahl der Schulform nach der 4. Klasse. Aber schon zwei Jahre später – nach der 6. Klasse – ist im Gymnasium Schluss mit dem Elternwillen, denn dann entscheidet die Schule, ob das Kind bleiben kann oder gehen muss. Bis zum Start der Gemeinschaftsschulen mit den 5. Klassen im Jahr 2010 werden die Eltern nach den Vorstellungen der GAL weiter zwischen unterschiedlichen Schulformen wählen können. Ab 2010 kann dann zwischen unterschiedlichen Schulen und deren besonderen Profilen gewählt werden. Und die Eltern können sicher sein, dass ihre Kinder mindest bis zu 9. Klasse an dieser Schule bleiben können.

Folge der verkürzten Zeit zum Abitur

Die Situation an den Gymnasien ist für viele Schülerinnen und Schüler und deren Eltern seit langem höchst problematisch. Die GAL will daher die Einberufung eines Krisengipfels, der Eltern, Lehrer und Schulbehörde an einen Tisch bringt. Ziel ist die Reduzierung der Fülle des Unterrichtstoffes aber auch der Menge der Hausaufgaben. Wir wollen allerdings nicht Unterrichtsstunden und die Förderung an den Gymnasien reduzieren. Damit würde man den Schulen Ressourcen entziehen, d.h. es gäbe weniger Lehrer und weniger Förderung für die Schüler. Es gibt eine wirklich gute Lösung für die Gymnasien gibt es also nur im Doppelpack: Kurzfristig bräuchten die Schülerinnen und Schüler eine Entlastung, indem sie weniger Stoff durchpauken müssen und weniger Hausaufgaben bekommen. Langfristig brauchen sie eine echte Ganztagsschule mit einem klugen Rhythmus aus Lernen, Bewegung und Entspannung.

Schulbuchgebühren

Die Gebühren für Schulbücher werden wieder abgeschafft.

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